scylla 0.8.0 → 0.8.29

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@@ -1,137 +1,1236 @@
1
- �sthetik des "Erhabenen" herangezogen.
2
- kostete (hinzu kommen �ber 6 630 tote
3
- O3 steht f�r Ozon; es wird in der
4
- NO2 sind wesentlich am "sauren Regen"
5
- Ethik h�ngt eng mit einer Dauerkrise der
6
- Serumwerk GmbH Dresden, Postfach
7
- ,Hundeschl�ger' f�r die Dezimierung der
8
- Momente ihrer Erfahrung".
9
- zusammen.
10
- ihren Kampf um Boden wie um
11
- Unsinn, weil die Leute Unsinn wollen
12
- Ressourcen als soziales Entwicklungsproblem".
13
- der Leunabr�cke durch Kommune,
14
- Speiser�hre oder bei Atemst�rungen von
15
- hob er hervor, da� die Knorpel
16
- "Reisekader" wurden zu DDR-Zeiten
17
- f�r die soziale Verst�ndigung zugesprochen
18
- hinaus noch viele F�higkeiten entwickelte.
19
- Adorno).
20
- Frankfurter Vereine. Und
21
- die erste evangelische Schule hatte
22
- beispielsweise die Pfarrkirche, das
23
- gebracht. Offenbar spielt die Schlafposition
24
- Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit
25
- Die nun geplante Stra�e w�rde im
26
- zum Thema "Der psychisch kranke
27
- ergaben im Zeitraum von 1986 bis 1989
28
- junge Leute sind oft zahlungskr�ftig in
29
- unter die Bettdecke gerate, k�nne es sich
30
- Sch�den hinterl��t, berechtigt
31
- k�rperlichen Belastbarkeit. Tats�chlich
32
- von der Drogenpolitik zu reden) oder
33
- Parlament unter syrischem Druck diesen
34
- Jahrhunderten der wuchtige Turm f�r
35
- auf die Frage aus, wie sich Eltern verhalten
36
- ehemalige Generalsekret�r der Partei,
37
- Mark erh�ht", sagt H�hsam, "das war bei
38
- �ber eine Annonce in einem Frankfurter
39
- der T�pfer ein. Anhand von gefundenen
40
- gut kennt, hatte ihm die wahren Tatsachen
41
- Sechzehn Adorno-Sch�ler erinnern
42
- und da� ein Weiterdenken der Theorie
43
- f�r ihre Festlegung sind drei Jahre
44
- Ersch�tterung Einblick in die Abh�ngigkeit
45
- der Bauarbeiten sei erst im Laufe des
46
- als neuen Kometen am Kandidatenhimmel
47
- ergaben im Zeitraum von 1986 bis 1989
48
- - ein neuer Beitrag zur Fortschreibung
49
- Triptychon im Sitzungssaal des Ortsbeirates
50
- Karin gab sp�ter ein bemerkenswertes
51
- mit dem er dar�ber reden konnte?
52
- Kunstwerk niemals das Ganze (der Welt
53
- junge Talente vor, die vielleicht irgendwo
54
- der AG Schweizer Stra�e, einer Initiative
55
- f�r Stickstoffdioxid; diese Substanzen
56
- T�tigkeit in erster Linie das sportliche
57
- kommentiert worden, sowohl skeptisch
58
- auch durch "eine Unmenge Zuschriften
59
- Grundschule, in deren Geb�ude auch die
60
- gegen Stre� und die sexuelle Attraktivit�t.
61
- Pablo Tattay und Henry Caballero aus
62
- besteht f�r die Leunabr�cke keine rechtliche
63
- auf einem Parteikongre� mittels Abstimmung
64
- Laurentiuskirche.
65
- sp�ter der SED beitraten?" Es ist der
66
- - und die Leute wollen Unsinn, weil
67
- fr�h geboren wurden oder an Muskelschw�che
68
- Grundlage. "Bei einem Br�ckenbau
69
- Mensch" auf, als ein automatisch flirtender.
70
- und sich inzwischen als Operateur
71
- xx = Schadstoff wird dort nicht
72
- sondern auch f�r die Gesch�ftsleute.
73
- Kommunismus eintreten w�rde. In ihren
74
- NCV-Vorsitzender Rainer Schroth ehrte
75
- Aufsicht bereit sind. *leo
76
- Daseins, in dem sie M�glichkeiten einer
77
- die alten Schwanheimer?" in der
78
- k�nnen sich ein Lachen nicht verkneifen.
79
- ist". Die "gesunde Mischung" aus edlen
80
- genannt hatte: "Junger Freund,
81
- ist vorbeugend schon 1936 von Adorno
82
- Ruhe ein", sagt Jens. Ruhe vor den
83
- �kologie bald auch
84
- englischen Rasen der Nachbarn. Schon
85
- Forschungsarbeit sich doch noch hat habilitieren
86
- dringend davor, S�uglinge in den ersten
87
- Milligramm je Kubikmeter
88
- Im Gespr�ch: Indianer aus Kolumbien
89
- wenige F�lle von Pl�tzlichem Kindstod.
90
- F�r nicht empfehlenswert h�lt er Fu�ball
91
- SO2 steht f�r Schwefeldioxid, NO2
92
- Schwanheimer Unterfeldes hin. Rund 110
93
- Adorno 1957 auf eine t�richte Dissonanz-Rezension
94
- durch Laute, L�cheln und Greifen
95
- und kamen, um abzustimmen." Doch
96
- da� genau das nach dem Ende des
97
- Zedillo, erst vor kurzem ins Erziehungsministerium
98
- "andere Geschichte", die "unlogische".
99
- �bungen zu integrieren und somit wenigstens
100
- Ausma�e angenommen. �berall wimmelte
101
- ambulant - einen Namen gemacht hat.
102
- Kiesgruben im Unterfeld als
103
- der in der Verfassung festgeschriebenen
104
- Seit 1975 habe er in seinem Fachgebiet
105
- Feuilletons eingerissene Methode, durch
106
- ganz woanders, schon damals
107
- mehr zu machen." Heute verkauft dort
108
- f�r das existentielle Bewu�tsein belegen.
109
- �berh�ht und verkl�rt als durchdringt
110
- Tats�chlich hat sich die durchschnittliche
111
- "sehr, sehr schwer". Alle aber entwikkelten
112
- der Bauchlage aufgekl�rt wurde, ging der
113
- - und die Leute wollen Unsinn, weil
114
- in der einen Hand das Fr�hst�cksbr�tchen,
115
- besitzen. Solche Sportarten
116
- mit einer Aktion zusammen,
117
- nach Bornheim wanderten, um ihren
118
- sind, an den Ausf�hrungsbestimmungen.
119
- Um eventuelle Entsorgungskosten zu
120
- junge Leute sind oft zahlungskr�ftig in
121
- Zwar versicherte der syrische Vizepr�sident
122
- einem internen Korrektiv der Ethik.
123
- Eckpfeiler der einstigen Stadtbefestigung
124
- durchstie� er, als er den Arm auf die
125
- hat es ihm nachgemacht. Und auch
126
- nachgedacht, wie sein Leben wohl verlaufen
127
- wie hoffnungsvoll: "Wie die Toten wehrlos
128
- und ging besonders auf das Handwerk
129
- Syrien.
130
- KLAUS DALLIBOR
131
- Br�che gl�ttete, steht er zuk�nftig
132
- und ersch�ttert, wird �sthetik zu
133
- Fitne�-Studio individuell abgestimmte
134
- der Strenge des Bilderverbots.
135
- Carneval-Vereins (NCV) beim traditionellen
136
- bringen, ohne sie dem Diktat vers�hnender
137
- und in den Karnevalvereinen -
1
+
2
+
3
+
4
+ '''Deutschland''' ist ein in . Die ''Bundesrepublik Deutschland'' ist gemäß ihrer eine , die aus den 16 gebildet wird. Sie ist ein und Bundeszentrale für politische Bildung: . Abgerufen am 5. Juli 2010. und stellt als die jüngste Ausprägung des deutschen es dar. ist .
5
+
6
+ Deutschland grenzt an neun europäische Nachbarstaaten; naturräumlich grenzt es an die Gewässer der und und im Süden an das Bergland der . Es liegt in der und zählt mit rund 81,8 Millionen Einwohnern zu den dichtestbesiedelten Flächenländern der Erde.
7
+
8
+ Als Gründungsmitglied der ist Deutschland deren bevölkerungsreichstes Land und bildet mit insgesamt 17 EU-en eine Währungsunion, die . Es ist Mitglied der , der , der , der und der .
9
+
10
+ Gemessen am nominalen ist Deutschland die größte Europas und viertgrößte der Welt. Im Jahr 2010 war es die drittgrößte - und nation. Der zählt Deutschland zu den sehr hoch entwickelten Staaten.
11
+
12
+ == Begriffsgeschichte ==
13
+
14
+ '' von 1369 steht (auf ): „Iewelk ''düdesch lant'' hevet sinen palenzgreven“ („jegliches deutsche (bzw. deutschsprachige) Land hat seinen Pfalzgrafen“)]]
15
+
16
+ ''„“'' bedeutete ursprünglich „zum Volk gehörig“ und meinte zunächst die Dialekte des kontinental-en s.Wilhelm Schmidt, ''Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische Studium.'' 7., verbesserte Aufl., Stuttgart/Leipzig 1996, S. 80 f. Die Bezeichnung ''Deutschland'' wird seit dem 15. Jahrhundert verwendet, ist in einzelnen Schriftstücken aber schon davor bezeugt.In der der Goldenen Bulle (um 1365) heißt es ''Dutschelant''. Davor sind nur Wortfügungen des ''deutsch'' mit ''Land'' belegt, beispielsweise in der unbestimmten Singularform ''ein deutsches Land'' oder der bestimmten Pluralform ''die deutschen Länder'', nicht aber in der bestimmten Singularform ''das deutsche Land''. Gemeint waren vielmehr Länder mit einer Führungsschicht, die sich auf den politischen Herrschaftsanspruch bezog, der durch das , später , als begründet angesehen worden war. In einem Buch von 1487 ist u. a. von ''„in teutschen landen lassen machen“'' zu lesen.Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: . Abgerufen am 5. Februar 2010.
17
+
18
+ Die Begriffe wurden als vor allem für (vor-)staatliche Gebilde verwendet, die in wesentlichen Bereichen des deutschen und/oder Herrschaftsgebiets entstanden waren. Das Heilige Römische Reich („Altes Reich“) entwickelte sich ab 962 aus dem Ostteil des . Mit den Namenszusätzen ''Heilig'' und ''Deutscher Nation'' (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) bildete sich zwischen dem 12. Jahrhundert und 1648 ein heraus. Nach der Niederlegung der 1806 dominierten das , das und der das staatliche Geschehen im Vorstellungsraum Deutschlands; nach 1815 folgte als die deutsche sichernder Staatenbund der unter der Führung Österreichs. Die Konkurrenz mit Preußen um die Vorherrschaft in Deutschland spitzte sich zum zu. Mit dem und der entschied Preußen ihn 1866 zu seinen Gunsten.
19
+
20
+ Mit den von Preußen initiierten zentralstaatlichen en seit 1867 wurden in zwei Schritten große Teile des deutschen Sprachraums in einem Staat vereinigt. Umfasste der lediglich die Staaten nördlich der , wurde der Ausdruck ''Deutschland'' durch die und Proklamation des 1871 mit demselben identisch. Nach dem und dem Sturz der 1918 wurde diskutiert, mit der Staatsbezeichnung ''Deutsche Republik'' oder ''Republik Deutschland'' die zu unterstreichen, jedoch behielt auch die die offizielle Bezeichnung ''Deutsches Reich'' bei.
21
+
22
+ des ''(Sacrum Romanum Imperium)''. Das Herrschaftsgebiet erhält im späten 15. Jahrhundert den Zusatz ''Deutscher Nation'' ''(Nationis Germanicæ)''.]]
23
+
24
+ Nach dem nutzten die den Begriff ''Deutschland'' ausschließlich für das von ihnen (ohne Österreich). 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland durch die und das sowie die durch Einwirken der initiiert. Da eine Fortführung des Staatsnamens ''Deutsches Reich'' im wegen seines „aggressiven Akzents“ abgelehnt wurde, fand stattdessen „Deutschland“ in der Bezeichnung der damals konstituierten erstmals namentliche Verwendung;„Mit dem Wort ''Deutschland'' geben wir dem Ganzen ein gewisses Pathos…“, zit. nach , späterer , in den Beratungen des Parlamentarischen Rates, 1948. damit sollten die „emotionale Integrationskraft des Namens und sein staatsrechtlicher Gehalt“ aus Kontinuität und der der Bundesrepublik bezeugt werden., ''Deutschlandbegriff im sprachlichen Wandel'', in: , (Hrsg.): ''Handbuch zur deutschen Einheit, 1949–1989–1999'', Campus Verlag, Frankfurt a.M./New York 1999, ISBN 3-593-36240-6, S. 217–225, hier . Die DDR nutzte das Wort ''Deutschland'' zwar nicht direkt im Staatsnamen, jedoch wurde es ausdrücklich als synonymer Begriff für ''DDR'' im Artikel 1 der von 1949 verwendet. Später verwendete die DDR fast nur noch das Attribut ''deutsch'' beziehungsweise den Namenszusatz „… der DDR“ für staatliche Hoheitsbezeichnungen. Mit der 1990 wurde die abschließend geklärt.Vgl. zur offiziellen Kurzform der amtlichen Staatsbezeichnung die Mitteilung der Bundesregierung an den vom 3. Oktober 1990, dass die Bundesrepublik Deutschland ab diesem Zeitpunkt im Rahmen der Vereinten Nationen unter dem Namen ‚Deutschland‘ auftreten werde (s. hierzu ''Multilateral Treaties Deposited with the Secretary General 1996'', S. 9 Anm. 13).
25
+
26
+ Im Laufe der Jahrhunderte traten einige Gebiete aus dem Raum der deutschen Länder beziehungsweise Deutschlands heraus. Unter anderem waren dies aufgrund des 1648 die , deren Sprachvarietäten sich u. a. durch den Buchdruck vom Deutschen getrennt hatten (''vgl.'' ), die sowie das und (Nordost-) ( ''''). Nach dem Ende des Deutschen Bundes 1866 traten dann , und () heraus. Die des erfolgte unter Aneignung , während die Niederlagen in beiden Weltkriegen Gebietsverluste zur Folge hatten. Nach 1919 musste Deutschland neben dem Elsass und kleinere Gebiete an , , die und sowie vor allem die Provinzen und an die neu gegründete abtreten. Die restlichen Gebiete östlich der , namentlich , und , kamen ab 1945 unter und größtenteils Verwaltung. Sie wurden in deren Staatsgebiete integriert, nachdem die deutsche Bevölkerung wurde. 1990 wurde der Anspruch auf die vormaligen im Zuge der auch formell mit dem aufgegeben.
27
+
28
+ Trotz der Kontinuität des Begriffes ''Deutschland'' vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart sowie licher bezeichnet die völkerrechtliche Identität seit 1866/1867 als „mittlerweile allgemeine Ansicht“ (''Staat als Argument'', München 2000, S. 163). Identität und Kontinuität seit dem 19. Jahrhundert bestand '''' bis 1990 keine durchgehende lineare politisch-historische Entwicklung. Vielmehr eignete sich der Begriff in der Entfaltung der politischen Macht des wohlhabenden s in Deutschland als einigende Idee für regionale und lokale Eliten.
29
+
30
+ == Physische Geographie ==
31
+
32
+
33
+
34
+ Die sind von Nord nach Süd , und mit .
35
+
36
+ Deutschland hat insgesamt neun en: Im Norden grenzt Deutschland an (auf einer Länge von 67 Kilometern), im Nordosten an (442 Kilometer), im Osten an (811 Kilometer), im Südosten an (815 Kilometer; ohne Grenze im Bodensee), im Süden an die (316 Kilometer; mit Grenze der , aber ohne Grenze im Bodensee), im Südwesten an (448 Kilometer), im Westen an (135 Kilometer) und (156 Kilometer) und im Nordwesten an die (567 Kilometer). Die Grenzlänge beträgt insgesamt 3757 Kilometer (ohne Grenze im Bodensee, ''siehe'' ). Damit ist Deutschland das Land mit den meisten europäischen Nachbarstaaten.
37
+
38
+ Der nördlichste Punkt Deutschlands befindet sich auf der Insel nördlich von am . Der nördlichste Festlandspunkt ist die Spitze der Halbinsel in der . Den südlichsten Punkt Deutschlands bildet das südlich von . Vom Ellenbogen bis zum Haldenwanger Eck sind es etwa 886 Kilometer Luftlinie. Der westlichste Ort Deutschlands liegt im ''Isenbruch'' des an der Grenze zu den Niederlanden nahe der , der östlichste zwischen -Deschka und Neißeaue-Zentendorf in einer Flussschleife der . Vom Isenbruch bis zur Flussschleife der Neiße sind es rund 636 Kilometer Luftlinie.
39
+
40
+ Während der wechselvollen Geschichte veränderte sich auch der . Die Gemeinden , , und , welche die heutigen geografischen Extrempunkte Deutschlands markieren, sind darüber hinaus im sogenannten '''' zusammengeschlossen.
41
+
42
+ === Geologie ===
43
+
44
+
45
+ Auf die Zeit des s (Erdaltertum) gehen die kristallinen Gesteine Deutschlands wie und zurück, wie sie in den deutschen n, zum Beispiel dem , anzutreffen sind. Auch die des stammen aus diesem und lagerten sich in der Zeit von und ab. Die Heraushebung der Gesteine und damit die Gebirgsbildung setzte jedoch erst im späten ein. Am Nordrand des Rheinischen Schiefergebirges finden sich Gesteinsschichten aus dem Karbon, in denen die gewaltigen vorkommen im eingelagert sind (Ruhrkarbon).
46
+
47
+ Im (Erdmittelalter) wurden jene Gesteinsschichten gebildet, die in zahlreichen süd- und ostdeutschen Regionen überwiegen. In der Pfalz, in Thüringen, Teilen Bayerns und Sachsens wird der Untergrund von Gesteinen der dominiert, des frühen Mesozoikums. Die Juragebirge (vor allem und ) gehen auf die zurück. Anders als in der Trias in Deutschland, die von geprägt ist, herrscht bei den jurassischen Gesteinen der vor.
48
+
49
+ Im (Erdneuzeit) erfolgte vor allem die Verfüllung der Flussniederungen und -becken.
50
+
51
+ Aktiver wird nicht beobachtet, jedoch zeigen vulkanische Gesteine ehemaligen Vulkanismus an. Diese finden sich insbesondere in der und auf dem , aber auch im Bereich des . In der Vulkaneifel treten bis in die Gegenwart Kohlenstoffdioxidquellen (n) zutage, deren eindrucksvollstes Beispiel der ist, der mit 50 bis 60 Metern höchste der Erde.
52
+
53
+ Obwohl Deutschland vollständig auf der liegt, kommen schwache vor, insbesondere im Bereich der n im Südwesten und Westen (, , ).
54
+
55
+ === Geomorphologie ===
56
+ in ist mit 2962 Metern über Normalhöhennull die höchste Erhebung Deutschlands.]]
57
+
58
+ Das der ist das einzige Hochgebirge, an dem Deutschland Anteil hat. Der mit Österreich geteilte Gipfel der (2962 Meter) ist der höchstgelegene Punkt des Landes.
59
+
60
+ Die nehmen tendenziell von Nord nach Süd an Höhe und Ausdehnung zu. Höchster Mittelgebirgsgipfel ist der im (1493 Meter), gefolgt vom im (1456 Meter). Gipfel über 1000 Meter besitzen außerdem das , das , die und als Sonderfall der , der sich recht isoliert als nördlichstes Mittelgebirge in Deutschland mit dem auf 1142 Meter erhebt. Nördlich der Mittelgebirgsschwelle erheben sich nur noch vereinzelte Formationen über 100 Meter, von denen die in mit 201,4 Meter die höchste ist.
61
+
62
+ Die niedrigste begehbare Landesstelle Deutschlands liegt bei 3,54 Meter unter in einer bei in der (Schleswig-Holstein). Ebenfalls in diesem Bundesland befindet sich die tiefste : Sie liegt mit 39,10 Meter unter Normalnull am Grund des s nordöstlich von . Die tiefste künstlich geschaffene Stelle liegt bei 293 Meter unter Normalnull am Grund des östlich von in Nordrhein-Westfalen.
63
+
64
+
65
+
66
+ === Klima ===
67
+ im Herbst. Deutschland befindet sich in einer .]]
68
+
69
+ Deutschland gehört vollständig zur Mitteleuropas im Bereich der und befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem in und dem in . Das wird unter anderem vom beeinflusst, der das durchschnittliche Temperaturniveau für die Breitenlage ungewöhnlich hoch gestaltet.
70
+
71
+ Die mittlere Jahresdurchschnittstemperatur (bezogen auf die Normalperiode 1961–1990) beträgt im bundesweiten Gebietsmittel 8,2 °C, die mittleren Monatsdurchschnittstemperaturen liegen zwischen −0,5 °C im Januar und 16,9 °C im Juli. Der mittlere jährliche Niederschlag beträgt 789 Millimeter. Die mittlere monatliche Niederschlagshöhe liegt zwischen 49 Millimeter im Februar und 85 Millimeter im Juni.
72
+
73
+ Die tiefste jemals in Deutschland gemessene Temperatur betrug −45,9 Grad Celsius; sie wurde am 24. Dezember 2001 am registriert. Die bisher höchste Temperatur betrug 40,3 Grad Celsius und wurde am 8. August 2003 in im Saarland erreicht. Zum Teil widersprechen sich die Angaben; so lag laut dem die absolute Höchsttemperatur in Deutschland mit gemessenen 40,2 Grad Celsius am 27. Juli 1983 in bei (), am 9. August 2003 in sowie am 13. August 2003 in und Karlsruhe.
74
+
75
+
76
+
77
+
78
+ === Gewässer ===
79
+ und im ]]
80
+
81
+ Die sechs ins Meer mündenden Fließgewässer mit den größten Einzugsgebieten sind , , , , und . Fünf davon entwässern in oder , die Donau ins . Die Einzugsgebiete beider Systeme werden durch die voneinander getrennt.
82
+ Der 865 Kilometer in Deutschland beziehungsweise als Grenzfluss fließende Rhein dominiert den Südwesten und Westen. Seine wichtigsten Zuflüsse sind , , und . Der Rhein hat eine große wirtschaftliche Bedeutung und ist eine der am stärksten befahrenen n Europas.
83
+
84
+ Die Donau im Süden entwässert auf 647 Kilometer fast das gesamte und fließt weiter nach Österreich und . Ihre wichtigsten Zuflüsse sind , , und .
85
+
86
+ Im Osten Deutschlands fließt auf 725 Kilometern die Elbe. Ihre wichtigsten Nebenflüsse sind und .
87
+
88
+ , ]]
89
+ Die Oder ist der Grenzfluss zu Polen, ihr wichtigster Zufluss ist die .
90
+
91
+ Das Einzugsgebiet der Weser liegt vollständig in Deutschland. Sie speist sich aus den Flüssen und und entwässert den mittleren Norden.
92
+
93
+ Die Ems fließt im äußersten Nordwesten.
94
+
95
+ Die natürlichen sind überwiegend glazialen Ursprungs. Daher finden sich die meisten der großen Seen im , in der und in . Der größte vollständig zum deutschen Staatsgebiet gehörende See ist die , die Teil der ist. Der größte See mit deutschem Anteil ist der , an den auch Österreich und die Schweiz grenzen.
96
+
97
+ Im Osten Deutschlands befinden sich viele große, künstliche Seen in ehemaligen Braunkohleabbaugebieten.
98
+
99
+ ''Siehe auch: , ''
100
+
101
+
102
+ === Inseln ===
103
+ liegt vor der pommerschen küste und ist die größte deutsche Insel.]]
104
+
105
+ In der Nordsee dominieren die Inselgruppe der und die Inselkette der . und sind ebenfalls bewohnt. Die Nordfriesischen Inseln stellen Festlandsreste dar, die durch Landsenkung und nachfolgende Überflutung von der Küste getrennt wurden. Die Ostfriesischen Inseln sind Barriereinseln, die durch die sdynamik aus Sandbänken entstanden.
106
+
107
+ Die größten deutschen Inseln in der Ostsee sind (von West nach Ost) , , , und ; größte ist . Mit Ausnahme von Fehmarn sind sie Teil einer küste.
108
+
109
+ Die größten und bekanntesten sind , und im sowie im .
110
+
111
+
112
+
113
+ == Humangeographie ==
114
+
115
+
116
+ In Deutschland werden insgesamt 52 Prozent der Landesfläche lich genutzt (2009), bedecken weitere 29,5 Prozent. 14 Prozent werden als Siedlungs- und Verkehrsfläche genutzt (Tendenz weiterhin steigend). Wasserflächen kommen auf 2 Prozent, die restlichen 2,5 Prozent verteilen sich auf sonstige Flächen, zumeist und auch e.
117
+
118
+ === Ballungsgebiete ===
119
+ ]]
120
+
121
+ Um Ballungs- respektive e, also konzentrationen, zu veranschaulichen, können , en und die sogenannten en herangezogen werden.
122
+
123
+ In Deutschland gibt es etwa 80 , also Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Davon haben 14 mehr als 500.000 Einwohner. Eine Besonderheit Deutschlands ist die historisch bedingt überwiegend randlastige, dezentrale Verteilung der Großstädte. Die entlang des Rheins verlaufenden Ballungsräume im Westen und Südwesten Deutschlands bilden dabei den Mittelteil der zentralen europäischen Bevölkerungskonzentration, die mit dem Begriff '''' umschrieben wird.
124
+
125
+ Unter versteht man ein größeres zusammenhängendes sgebiet oder auch eine weitgehend Fläche. Da Gemeinde- und Siedlungsgrenzen meist erheblich voneinander abweichen, gibt die Betrachtung der Agglomerationen einen authentischeren Aufschluss über Bevölkerungskonzentrationen. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern werden in Deutschland Agglomerationen jedoch nicht statistisch genau definiert und abgegrenzt. Die meisten Agglomerationen sind monozentrisch; das hingegen ist ein klassisches Beispiel für einen .
126
+
127
+ Von der (MKRO) wurden elf sogenannte en (EMR) festgelegt. Diese gehen über den Begriff der Agglomeration weit hinaus.
128
+
129
+
130
+
131
+ === Liste der Länder ===
132
+
133
+
134
+ Die Bundesrepublik Deutschland besteht aus 16 en, die offiziell als ''Länder'' (Bundesländer) bezeichnet werden. Die en Berlin und Hamburg bestehen ausschließlich aus den gleichnamigen Gemeinden und sind somit n.
135
+ Die gilt als Stadtstaat, jedoch besteht das Land aus den Gemeinden und .
136
+
137
+ }
138
+ |
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+ |- style="text-align:right;"
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+ |style="text-align:center;"| BY
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+ |
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+ |- style="text-align:right;"
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+ |style="text-align:center;"| BE
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+ |style="text-align:left;"|
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+ | }}Stand vom ,
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+ |- style="text-align:right;"
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+ |
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+ |- style="text-align:right;"
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+ |style="text-align:center;"| HB
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+ |style="text-align:left;"|
163
+ |style="text-align:left;"| konkludent durch die Ernennung der bisherigen Stadtregierung der Stadt Bremen zur neuen Landesregierung bei Wiedergründung des Landes aus der Stadt Bremen, dem Landgebiet Bremen (heute auch Teil der Stadt Bremen), dem Stadtkreis Wesermünde samt der Stadt Bremerhaven (heute komplett Bremerhaven) am 21. Januar 1947 (rückwirkend zum 1. Januar) durch Proklamation Nr. 3 der US-amerikanischen Militärregierung; de facto als Regierungssitz (Senat) (siehe ) und Sitz des Parlaments (siehe ) sowie anderer oberster Landesorgane
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+ | 419
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+ | }}
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+ |
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+ |- style="text-align:right;"
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+ |style="text-align:center;"| HE
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+ |style="text-align:left;"|
177
+ |style="text-align:left;"| durch Organisationsverfügung Nr. 1 der US-amerikanischen Militärregierung vom 12. Oktober 1945
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+ | 21.115
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+ | }}
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+ |
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+ |- style="text-align:right;"
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+ |style="text-align:center;"| MV
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+ |style="text-align:left;"|
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+ | }}
194
+ |
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+ |- style="text-align:right;"
196
+ |style="text-align:center;"| NW
197
+ |style="text-align:left;"|
198
+ |style="text-align:left;"| durch ein Memorandum der britischen Militärregierung zur Verschmelzung der Provinzen Rheinland und Westfalen vom 1. August 1946 (Verordnung Nr. 46) (siehe )
199
+ | 34.085
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+ |- style="text-align:right;"
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+ |- class="sortbottom" style="background:#eee; text-align:right;"
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+ |style="text-align:center;"|
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+ |style="text-align: left;"| '''Bundesrepublik Deutschland'''
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+ |}
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+ |style="text-align:right;"|
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+ |}
254
+
255
+ === Gemeinden ===
256
+
257
+
258
+
259
+ Die n sind die kleinsten selbständigen der politischen Gebietsgliederung. Sie regeln alle Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft eigenverantwortlich und haben das der ( Abs. 2 GG). Sie sind, ausgenommen die meisten , in en und anderen zusammengefasst.
260
+
261
+ Kreise und Gemeinden unterliegen dem srecht des jeweiligen Bundeslandes und sind daher bundesweit ganz unterschiedlich organisiert. Einzig die als Verwaltungssitz eines Landkreises findet sich deutschlandweit. Die n und sind als en gleichzeitig auch Länder.
262
+
263
+ == Natur ==
264
+ === Flora ===
265
+ in ]]
266
+
267
+ Da Deutschland in der liegt, ist seine von Laub- und Nadelwäldern geprägt. Örtlich weist die Flora in Deutschland eine hohe durch Standortfaktoren des Geländeprofils, der Geländehöhe und -geologie sowie der mesoklimatischen Lage auf. Von West nach Ost kennzeichnet die natürliche den Übergang vom zum .
268
+
269
+ Die Laubwälder bestehen meist aus n, daneben sind die heute selten gewordenen im Bereich der Flüsse und Seen und -Buchen-Mischwälder typisch; die Alpen und Mittelgebirge sind geprägt durch . Der wird, besonders auf sandigen Flächen, vor allem von und gebildet. Allerdings werden die früher sehr verbreiteten Laubwälder mittlerweile oft durch Fichtenholzforste ersetzt.
270
+
271
+ im Winter. Rund 30 Prozent der Staatsfläche sind bewaldet.]]
272
+ Ohne menschlichen Einfluss würde die Vegetation in Deutschland, wie in den meisten Ländern der gemäßigten Breiten, hauptsächlich aus Wald bestehen. Davon ausgenommen sind die nährstoffarmen und Moorlandschaften sowie die alpinen () und subalpinen (, und ) Hochlagen, die äußerst vegetationsarm sind und in ihrem Klima kaltgemäßigt ausgeprägt sind.
273
+
274
+ Derzeit sind 29,5 Prozent der Staatsfläche . Damit ist Deutschland eines der waldreichsten Länder in der Europäischen Union, wobei die Baumarten im Wesentlichen durch die angestrebte Nutzung bedingt sind, das heißt der Anteil an - und Kiefernwäldern entspricht nicht den natürlichen Gegebenheiten, nach denen Buchenmischwälder vorherrschen sollten. Neben den natürlich vorkommenden Pflanzen spielen heute eine Reihe von eingeführten Arten wie die eine zunehmende Rolle in der Vegetation. Der größte Anteil des unbebauten Landes dient der Erzeugung von n. Dies sind überwiegend (, , und ), die und der , die aus Amerika eingeführt wurden, der Apfelbaum, sowie zunehmend Raps. In den Flusstälern, unter anderem von Mosel, Ahr und Rhein wurde die Landschaft für den Weinanbau umgestaltet.
275
+
276
+ === Fauna ===
277
+ ]]
278
+
279
+ Die meisten in Deutschland heimischen leben in den gemäßigten Laubwäldern. Im Wald leben unter vielen anderen Arten verschiedene arten, und e, e, e sowie und . und sind seltener gewordene Bewohner der Flussauen, mit teilweise wieder steigenden Beständen. Andere ehemals in Mitteleuropa lebende Großsäuger wurden ausgerottet: (um 1470), (1835), (im Mittelalter noch zahlreich), (19. Jahrhundert), (17./18. Jahrhundert), (1904). In neuerer Zeit wandern gelegentlich einige Elche und Wölfe aus und ein, deren Bestände sich dort wieder vermehren konnten. Im März 2010 wurde eine Herde e im Rothaargebirge in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Speziell im Fall von Wolf und Braunbär ist aufgrund des schlechten Rufs der Tiere eine Wiederansiedlung jedoch problematisch.
280
+
281
+ ]]
282
+ In hochalpinen Regionen leben , und .
283
+
284
+ Zu den bekanntesten in Deutschland lebenden zählen , und . Daneben leben noch viele wie , , , und e in Deutschland, welche jedoch alle auf der aufgeführt werden.
285
+
286
+ Von dem , mitunter vereinzelt als Vorlage für den stilisierten deutschen gesehen, gibt es derzeit wieder etwa 500 Paare, vor allem in und . Der kommt nur noch in den vor, der ehemals dort heimische wurde ausgerottet, hält aber durch Wiedereinbürgerungen in Schweiz und Österreich auch wieder Einzug in die Deutschen . Die häufigsten in Deutschland sind derzeit und , dagegen ist der Bestand an n deutlich geringer. Über 50 Prozent des Gesamtbestandes an en brütet in Deutschland, der Bestand ist aber auf Grund der intensiven Landwirtschaft rückläufig.
287
+
288
+ -Kolonie auf der insel in ]]
289
+
290
+ Demgegenüber steht eine Vielzahl von n, die als von der Anwesenheit des Menschen profitieren, insbesondere die in vielen Städten lebenden n, n (frühere Waldvögel), und , für deren Überleben auch die sorgt, sowie und auf . Eine Besonderheit ist die weltweit nördlichste -Kolonie im sowie eine Kolonie von ca. 200–300 südamerikanischer s in und .
291
+
292
+ Der früher in den Flüssen häufig vorkommende wurde im Zuge der im 19. Jahrhundert weitgehend ausgerottet, konnte aber in den 1980er-Jahren im wieder angesiedelt werden. Der letzte wurde 1969 in Deutschland gefangen. In vielen Teichen werden die erst von den eingeführten gehalten.
293
+
294
+ ]]
295
+
296
+ Der an der Nord- und Ostseeküste lebende wurde zeitweise nahezu ausgerottet, mittlerweile gibt es im wieder einige tausend Exemplare. Auch die sich wieder ausbreitenden nbestände in Nordeuropa kehren wieder an die Küsten Deutschlands zurück, nachdem sie dort durch Bejagung vollständig verschwunden waren. Das Wattenmeer ist insbesondere im Winter Rastplatz für Vögel aus den nördlichen Breiten. Die bekannteste von Nord- und Ostsee ist der , jedoch leben dort noch weitere sieben Walarten, unter anderem und , daneben auch eine .
297
+
298
+ Zu den lange heimischen Tieren hat sich eine beachtliche Anzahl an angesiedelt. Zu den bekanntesten Vertretern gehören , , und . Weitere teils Neozoen in Deutschland sind , , , , Europäisches , u. v. m.
299
+
300
+
301
+
302
+ === Naturschutz ===
303
+
304
+
305
+ Ziel des Naturschutzes in Deutschland ist es, Natur und Landschaft zu erhalten ( ). Der Naturschutz ist somit öffentliche Aufgabe und dient dem im Grundgesetz verankerten Staatsziel. Wichtige Gegenstände des Naturschutzes sind Landschaften, Pflanzen und Tiere. Zu den wichtigsten Institutionen geschützter Gebiete und Objekte gehören derzeit unter anderem 14 s (siehe ), 19 e, 95 s sowie tausende von , en und .
306
+
307
+ == Politik ==
308
+
309
+
310
+ === Staatsgründung ===
311
+ bildet die rechtliche und politische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. (Installation der ersten Artikel von 1949 vor dem )]]
312
+
313
+ Bisher wurden sechs en des seit 1871 existierenden s „Deutschland“ in Kraft gesetzt; die Daten ihrer werden unter staatsrechtlichen und Aspekten als Gründungsakte der jeweiligen deutschen Staatswesen betrachtet. Der 23. Mai 1949 ist das für die Gegenwart bedeutendste Gründungsdatum, da an diesem Tag die noch heute gültige verkündet wurde.
314
+
315
+ Der , der 1866 als gegründet worden war, erhielt zum 1. Juli 1867 eine Verfassung, die ihn in einen unter umwandelte. Auf dieser Verfassung beruhen die nachfolgenden Verfassungen des von 1871 und 1919 sowie das damals noch Grundgesetz der von 1949, ferner gilt sie als des von der Bundesrepublik noch heute innegehaltenen Völkerrechtssubjekts. Nach der am trat am 16. April 1871 die in Kraft. Verfassungsrechtlich handelte es sich dabei vor allem um den Beitritt souveräner Staaten (, , , ) zum Norddeutschen Bund, dessen Umbenennung in „Deutsches Reich“ und die Einführung des . 1918/1919 erfolgte der Übergang zu einer neuen : am 9. November 1918 wurde die „“ proklamiert, die mit dem Inkrafttreten der konstituiert wurde.
316
+
317
+ ]]
318
+
319
+ Die auch ''Weimarer Verfassung'' genannte Konstitution galt formell fort, war jedoch materiell überwiegend außer Kraft gesetzt. Im frühen von 1945 bis 1949 galt das der Militärgouverneure und danach bis 1955 das der des (e). 1949 wurden zwei Verfassungen in Kraft gesetzt. Das wurde am 23. Mai 1949 verkündet und zum 24. Mai 1949 in Kraft gesetzt, wobei es aufgrund des Geltungsbereichs bis zur nur provisorischen Charakter besaß. Die erste trat am 7. Oktober 1949 in Kraft und wurde am 9. April 1968 durch eine neue Verfassung ersetzt sowie 1974 revidiert. Zum 3. Oktober 1990 trat die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes bei.
320
+
321
+
322
+
323
+ === Staatsrecht ===
324
+ .]]
325
+
326
+ Als und (Rechtspersönlichkeit im ) gilt die Bundesrepublik Deutschland nach als identisch mit dem 1867 zu einem Bundesstaat umgewandelten , der ab 1871 den Namen „“ führte. Demzufolge besteht der deutsche ohne Unterbrechungen seit dem Jahr 1867.
327
+
328
+ Die ist die historisch jüngste Ausprägung des deutschen Nationalstaates, dessen Geschichte sich bis zur Einführung der und der in verschiedene Phasen einteilen lässt: (1867–1871), (1871–1918), (1919–1933), (1933–1945), „“ / (1945–1949).
329
+
330
+ Den (Bundesländer) kommt grundsätzlich Staatsqualität zu, sie sind jedoch beschränkte Völkerrechtssubjekte, die nur mit Einwilligung der Bundesregierung eigene Verträge mit anderen Staaten eingehen dürfen ( Abs. 3, Abs. 1 )., § 8, Rn 30 (Abschnitt „Bundesstaat“): ''„Die Gliedstaaten verfügen – nur – insoweit über eine (partielle und abgeleitete) Völkerrechtssubjektivität, als ihnen durch die Bundesverfassung Kompetenzen in auswärtigen Angelegenheiten eingeräumt werden.“'' , § 5, Rn 21 (Abschnitt „Gliedstaaten von Bundesstaaten und Staatenbund“): ''„Ihre Völkerrechtssubjektivität unterscheidet sich vielmehr von der des Bundes dadurch, dass sie von der Völkerrechtssubjektivität des jeweiligen Bundesstaates abgeleitet und nicht originär ist.“'' Die Bundesrepublik kann als die Verbindung ihrer Bundesländer angesehen werden, ist also im eigentlichen Sinne. Demnach erhält sie erst durch diese Verbindung selbst Staatscharakter.Vgl. , ''Das Grundgesetz'', 13. Aufl., Art. 20, Rn 1, 7; Avenarius, ''Die Rechtsordnung'', 3. Aufl., S. 23 f.
331
+
332
+ und der Bundesrepublik Deutschland ist gemäß Absatz 1 des Grundgesetzes . Nach ist die Bundesrepublik ein , er . Bei diesem handelt es sich um eine . Es gibt 16 , von denen fünf wiederum in insgesamt 22 e untergliedert sind. Die Länder haben sich eigene gegeben.
333
+
334
+ ]]
335
+
336
+ Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland ist das ''Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland''., ''Das Grundgesetz. Kommentar für die politische Bildung'', 9. Auflage, Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied 1995, S. 50. ist der mit vor allem repräsentativen Aufgaben. gesehen folgen ihm der , der und der jeweils amtierende , der gemäß Grundgesetz den Bundespräsidenten vertritt.
337
+
338
+ Der Deutschlands ist der . Der Bundeskanzler wird auf Vorschlag des Bundespräsidenten vom Bundestag mit der Mehrheit seiner Mitglieder gewählt ( GG), seine Amtszeit endet mit der Wahlperiode des Bundestages ( Abs. 2 GG). Vor Ablauf der Wahlperiode des Bundestages kann der Bundeskanzler gegen seinen Willen nur dadurch aus dem Amt scheiden, dass der Bundestag mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt ( GG, sogenanntes ). Die Bundesminister werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers ernannt ( Abs. 1 GG), sie und der Bundeskanzler bilden die ( GG). Der Bundeskanzler besitzt die für die Politik der Bundesregierung ( Satz 1 GG). Die Führungsaufgabe in der deutschen „Kanzlerdemokratie“ kommt dem Bundeskanzler beziehungsweise der Bundeskanzlerin zu.Christian Schramek, ''Politische Führung in supranationalen Mehrebenensystemen: die Europäische Union'', in: , Henrik Gast (Hrsg.): ''Politische Führung in westlichen Regierungssystemen. Theorie und Praxis im internationalen Vergleich'', VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17068-8, ; vgl. dazu Henrik Gast, ''Politische Führung in der Kanzlerdemokratie: die Bundesrepublik Deutschland'', ebd.,
339
+
340
+ Als Bundesstaat ist Deutschland organisiert, das heißt, dass zwei im existieren: die , die den Gesamtstaat Deutschland nach außen vertritt, und die Länderebene, die in jedem Bundesland einzeln existiert. Jede Ebene besitzt eigene Staatsorgane der (ausführende Gewalt), (gesetzgebende Gewalt) und (rechtsprechende Gewalt). Die Länder wiederum bestimmen die Ordnung ihrer Städte und Gemeinden.
341
+
342
+ Die Kompetenz zur liegt vom Grundsatz her bei den Bundesländern, wenn nicht eine Gesetzgebungsbefugnis des Bundes besteht ( GG). In Fällen der hat nur der Bund die Gesetzgebungskompetenz ( GG), in den Fällen der besteht für die Länder dann eine Gesetzgebungsbefugnis, wenn diese Bereiche nicht durch Bundesgesetz geregelt sind ( Abs. 1 GG). Dazu zählen vor allem die in den Artikeln 74, 74a und 105 Abs. 2 GG aufgeführten Gebiete. Der Bund hat hierbei im Sinne des Absatzes 2 soweit aber das Recht, Gesetze zu erlassen, wenn dies zur „Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Bundesgebiet oder Wahrung der Rechts- oder Wirtschaftseinheit im gesamtstaatlichen Interesse erforderlich“ ist. Gesetzlich kann seitens des Bundes auch wieder bestimmt werden, dass auf jenen en „eine bundesgesetzliche Regelung durch ersetzt werden kann“ ( Abs. 4 GG).
343
+
344
+
345
+ Datei:Administrative Gliederung Deutschlands.png|right|370px|Vertikale Verwaltungsstruktur Deutschlands
346
+ poly 632 20 493 159 770 159
347
+ poly 488 161 330 321 783 321 732 161
348
+ poly 732 161 784 322 929 614 1227 614 774 161
349
+ poly 328 323 275 375 810 375 782 321
350
+ poly 274 379 204 447 630 448 630 378
351
+ poly 199 450 145 505 386 505 414 449
352
+ poly 144 508 38 612 333 612 385 507
353
+ poly 415 450 334 614 632 614 631 449
354
+ poly 631 377 631 614 930 614 811 377
355
+ desc top-right
356
+
357
+
358
+ gebungsorgane des Bundes sind der und der . Bundesgesetze werden vom Bundestag mit einfacher Mehrheit beschlossen. Sie werden wirksam, wenn der Bundesrat keinen Einspruch eingelegt hat oder, wenn das Gesetz der Zustimmung des Bundesrates bedarf, wenn der Bundesrat dem Gesetz zustimmt ( GG). Eine Änderung des Grundgesetzes ist nur mit der Mehrheit von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages und des Bundesrates möglich ( GG).
359
+
360
+ In den Bundesländern entscheiden die über die Gesetze ihres Landes.
361
+
362
+ Obwohl die Abgeordneten der Parlamente nach dem Grundgesetz nicht weisungsgebunden sind, dominieren in der Praxis Vorentscheidungen in den die Gesetzgebung.
363
+
364
+ Die wird auf Bundesebene durch die gebildet, die durch den geleitet wird. Auf der Ebene der Länder leiten die en, in Hamburg und Bremen die ; in Berlin der , die Exekutive. Auch die Länder sind n und deren Regierungschefs durch die bzw. bzw. das gewählt. Die Verwaltungen des Bundes und der Länder werden jeweils durch die geleitet.
365
+
366
+ Die Ausübung der staatlichen Befugnisse und die Ausführung der Bundesgesetze obliegt grundsätzlich den Bundesländern, sofern das Grundgesetz keine abweichende Regelung trifft oder zulässt (, GG).
367
+
368
+
369
+
370
+ === Staatshaushalt ===
371
+ in Berlin]]
372
+
373
+
374
+ Der umfasste 2009 Ausgaben von 1,126 Billionen , dem standen Einnahmen von 1,021 Billionen Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,4 Prozent des .: Die betrug 2009 1,767 Billionen Euro oder 73,4 Prozent des BIP. des s.
375
+
376
+ Neben verschiedenen Verkehrsteuern (zum Beispiel Umsatzsteuer) erzielt der Staat einen Großteil seiner Einnahmen aus Steuern vom und Ertrag: Hierzu zählen die , die sowie die .
377
+
378
+ Insofern Produkte oder Dienstleistungen der unterliegen, beträgt der Steuersatz in Deutschland 19 (allgemeiner Satz) oder 7 Prozent (ermäßigter Satz, zum Beispiel Lebensmittel etc.). Umgangssprachlich bzw. wird die Umsatzsteuer auch ''Mehrwertsteuer'' genannt.
379
+
380
+
381
+ === Staatsgebiet ===
382
+ garantiert offene Grenzen zu allen Nachbarstaaten.]]
383
+
384
+ Das der Bundesrepublik ergibt sich aus der Gesamtheit der Staatsgebiete ihrer Länder. Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde ihr Staatsgebiet mehrfach erweitert, vor allem 1957 durch die Eingliederung des Saarlandes, 1990 den der DDR samt dem Ostteil Berlins und der völkerrechtlich anerkannten Eingliederung West-Berlins, darüber hinaus zwischen 1949 (erste Teilflächen s) und 2002 (Straße N 274 bei Selfkant von den Niederlanden) durch die Rückgabe von Gebieten, die nach dem Zweiten Weltkrieg Großbritannien (), die Niederlande (unter anderem ), Belgien (unter anderem ), Luxemburg (ein Gebiet zwischen und ) und Frankreich (Kehl) zunächst als zu ihren Staatsgebieten zugehörig betrachteten, sowie durch mehrere Ausdehnungen der Seegrenzen in Nord- und Ostsee. Die letzte dieser Ausdehnungen erfolgte durch die ''Proklamation der Bundesregierung über die Ausweitung des deutschen Küstenmeeres'' vom November 1994 (bekanntgemacht im ) mit Wirkung zum 1. Januar 1995, durch welche die Bundesrepublik in der Nordsee die vollkommen und in der Ostsee teilweise in Anspruch nahm, ohne dabei ihren Rechtsanspruch aufzugeben.
385
+
386
+ Der Verlauf der Bundesgrenze Deutschlands ist heute bis auf Teile des festgelegt; noch immer nicht geklärt ist zudem die das --Gebiet betreffend. Innerhalb Deutschlands nicht abschließend geklärt ist der Verlauf der Ländergrenzen zwischen Schleswig-Holstein, Niedersachsen und eventuell Hamburg im Bereich der .Für diesen Bereich haben die Länder durch und Verwaltungs- und Gerichtszuständigkeiten geregelt, die ist damit aber nicht geklärt. Beispiele für solche Verträge sind das (Verwaltungs-)''Abkommen über die wasserschutzpolizeilichen Zuständigkeiten auf der Elbe'' zwischen den Ländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg von 1974, der ''Staatsvertrag zwischen der Freien Hansestadt Bremen, der Freien und Hansestadt Hamburg sowie den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die gerichtliche Zuständigkeit in Binnenschiffahrtssachen'' von 1983 oder der ''Staatsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die Regelung der Gerichtszugehörigkeit des Küstengewässers der Nordsee und der Elbmündung'' von 2001. Zu den rechtlichen und geschichtlichen Aspekten siehe : ''Ländergrenzen in der Elbemündung und der Deutschen Bucht'', Berlin 1982, ISBN 3-428-05240-4.
387
+
388
+ Nicht zum Staatsgebiet gehört die in der .
389
+
390
+ === Parteienlandschaft ===
391
+
392
+
393
+
394
+ Das in Deutschland wird maßgeblich durch die im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien geprägt, es sind derzeit in fünf sechs Parteien vertreten: ''/'', gemeinsame Fraktion der ; Fraktionen mit einer Partei sind die '''', die '''', '''' und ''''.
395
+
396
+ Nahezu allen einflussreichen Parteien stehen – mehr oder weniger selbständig – zur Seite. Die wichtigsten sind die '''' (CDU/CSU), die '''' (SPD), die '''' (FDP), '''' (Die Linke) sowie die '''' (Bündnis 90/Die Grünen).
397
+
398
+ === Außen- und Sicherheitspolitik ===
399
+
400
+
401
+ in Brüssel. Zusammen mit 27 Mitgliedstaaten ist Deutschland in allen EU-Institutionen vertreten.]]
402
+
403
+ Die wichtigsten Leitlinien sind die und die europäische Integration. Deutschland hat am Aufbau europäischer Organisationen einen entscheidenden Anteil; Ziel war dabei auch, den Nachbarn Angst vor Deutschland zu nehmen und die Beschränkungen durch die Besatzungsmächte überflüssig zu machen. Die Bundesrepublik ist seit 1950 Mitglied des es und unterschrieb 1957 die , den Grundstein für die heutige Europäische Union (EU). Zentraler Aspekt für die Sicherheitspolitik und Ausdruck der Westbindung ist die Mitgliedschaft in der , der die Bundesrepublik 1955 beitrat.
404
+
405
+ Während des war der Spielraum deutscher Außenpolitik begrenzt. Als eines der wichtigsten Ziele galt die . Militäreinsätze im Ausland kamen nicht in Frage. Laut Grundgesetz darf sich die Bundeswehr an en nicht beteiligen, ihre Aufgabe besteht lediglich in der Landes- und Bündnisverteidigung. Durch die der sozialliberalen Koalition ab 1969 initiierte „Neue “ unter dem Motto ''Wandel durch Annäherung'', die zunächst von wichtigen Verbündeten sehr skeptisch betrachtet wurde, konnten dennoch eigenständige politische Akzente gesetzt werden. Später wurde diese Politik grundsätzlich auch von der liberalkonservativen Kohl-Regierung seit 1982 fortgesetzt.
406
+
407
+ (Gipfeltreffen in Prag, 2002)]]
408
+
409
+ Seit der Wiedervereinigung hat Deutschland seine außenpolitischen Grundsätze erweitert und einen Weg zu größerer internationaler Verantwortung eingeschlagen. So nimmt die seit 1991 mit Zustimmung des Bundestages und zusammen mit verbündeten Armeen an verschiedenen friedenserhaltenden und -erzwingenden Einsätzen auch außerhalb Deutschlands und des Territoriums der NATO-Verbündeten teil (''Out-Of-Area''-Einsätze).
410
+
411
+ Traditionell spielt Deutschland zusammen mit Frankreich eine führende Rolle in der Europäischen Union. Deutschland treibt die Bemühungen voran, über die hinaus ein einheitliches und wirkungsvolles System der zu schaffen.
412
+
413
+ und (G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm, 2007)]]
414
+
415
+ Weitere außenpolitische Ziele sind die Verwirklichung des s zum Klimaschutz sowie die weltweite Anerkennung des . Bedeutendes Interesse hat Deutschland auch an einer friedlichen Lösung des s. Aufgrund der schwierigen Materie und den Begrenzungen deutscher Politik besteht der Beitrag vor allem in der Bereitstellung informeller Kontaktmöglichkeiten zwischen den beteiligten Parteien.
416
+
417
+ Die Bundesregierung lehnte den 2003 ab, da sie die Existenz von Massenvernichtungswaffen bezweifelte, eine diplomatische Lösung bevorzugte und um erhebliche Gefahren für die politische Stabilität des gesamten als fragil eingestuften Raumes fürchtete. Dafür wurde sie von wichtigen Verbündeten stark kritisiert. Zusammen mit den Verbündeten Großbritannien und Frankreich bemüht sich die Bundesrepublik, den im Dialog dazu zu bewegen, auf die Weiterführung seines Kernenergieprogramms zu verzichten.
418
+
419
+ Die Bundesregierung strebt einen ständigen Sitz im der an. Die Durchsetzung dieses Zieles wird jedoch aufgrund des Widerstands anderer, teils verbündeter Staaten erschwert und hat nur geringe Aussicht auf Erfolg. So würden zwar Frankreich und Großbritannien die G4-Staaten (Deutschland, , und ) grundsätzlich unterstützen; jedoch beziehen die USA zu einem deutschen Sitz bisher keine Stellung.
420
+
421
+ Im Jahr 2006 veröffentlichte das ein neues , welches die Einbettung der Bundeswehr in friedenssichernde Maßnahmen auch in entlegenen Regionen der Erde vorsieht.
422
+
423
+ === Militär ===
424
+
425
+ der ]]
426
+
427
+ Nach ihrer Gründung 1949 durfte die Bundesrepublik Deutschland zunächst keine eigenen Streitkräfte aufstellen. Unter dem Eindruck des es und der Politik in Osteuropa wurde es der Bundesrepublik im Rahmen der gestattet, zunächst 1951 eine und 1955 Streitkräfte aufzustellen, um der NATO beizutreten. Nach der Wiedervereinigung wurden Teile der der DDR in diese Streitkräfte eingegliedert.
428
+
429
+ Die als ''Bundeswehr'' bezeichnete militärische Gesamtorganisation besteht aus den Streitkräften und ihrer Verwaltung. Die Streitkräfte gliedern sich in die , und und die unterstützenden Organisationsbereiche und . Nach Ende des Kalten Krieges wurde die Gesamtstärke der Bundeswehr von rund 500.000 schrittweise auf 250.000 Soldaten reduziert. Im wurde eine maximale Friedensstärke von 370.000 deutschen Soldaten als völkerrechtlich bindend festgelegt.
430
+
431
+ während des in ]]
432
+
433
+ In der Bundeswehr dienten im Juli 2009 250.000 en und 120.000 Mitarbeiter. Seit 2001 haben auch Frauen uneingeschränkten Zugang zum Dienst in den Streitkräften. Ihr Anteil beträgt 8,6 Prozent der Soldaten (Stand: 2009). Die Bundesrepublik Deutschland gibt im Jahr 2009 31,1 Milliarden Euro für die Bundeswehr aus, was einen Anteil von etwa 1,2 Prozent am Bruttoinlandsprodukt entspricht. Dies liegt unter dem Durchschnitt der NATO-Mitgliedstaaten von 2,3 Prozent. Damit hat Deutschland im Vergleich den siebtgrößten nationalen Verteidigungsetat weltweit.
434
+
435
+ Im Zuge der verstärkten Teilnahme der Bundeswehr an multinationalen Auslandsmissionen seit 1990 läuft derzeit eine langfristig angesetzte Reform der Streitkräfte, die eine Reduzierung des schweren Geräts (, ) zugunsten leichteren, für globale Einsätze besser geeigneten Materials zum Ziel hat. Im Juli 2009 befanden sich rund 7.400 deutsche Soldaten im Ausland im Einsatz.
436
+
437
+ ]]
438
+
439
+ Es besteht seit 1956 eine allgemeine für Männer, wobei jedoch die zwangsweise Einberufung zum dazugehörigen (GWD) nach 54 Jahren endete. Nach den ersten kamen am 1. April 1957 die zum Dienst an der Waffe verpflichteten en in die Kasernen.Hans Ehlert: ''Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik: 1945–1956, Bd. 3. Die NATO-Option'', hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Oldenbourg, München 1993, ISBN 3-486-51691-4, Der Grundwehrdienst dauerte zuletzt sechs Monate, was bereits für Grundwehrdienstleistende galt, die zum 1. Juli 2010 einberufen worden sind. Bislang konnte alternativ als ein (Dauer ebenfalls sechs Monate), ein (zwölf Monate) oder eine mindestens sechsjährige Mitarbeit im oder (z. B. bei einer oder bei anerkannten privaten Hilfsorganisationen) abgeleistet werden. Im Zuge einer grundlegenden Strukturreform mit einer drastischen Reduzierung der wurde u. a. zwecks umfassender Neuausrichtung der Bundeswehr bestimmt, dass die zum 1. Juli 2011 offiziell ausgesetzt und damit faktisch aufgehoben wurde. Sie bleibt jedoch grundsätzlich im Grundgesetz verankert. Neben den übrigen Bundestagsparteien sprachen sich seit Herbst 2010 jedoch auch die für ihre Abschaffung aus; in der öffentlichen Wahrnehmung ist die Wehrpflicht mittlerweile nicht mehr unumstritten (→ ). Die Bundeswehr wurde somit zur Freiwilligenarmee und der Zivildienst vom neuen ersetzt. Zukünftig können sich junge Männer und Frauen zum Freiwilligen Wehrdienst melden und einen mindestens sechs und maximal 23 Monate dauernden Dienst ableisten.
440
+
441
+ Bis 2005 waren auf dem und dem (beide in Rheinland-Pfalz) noch 150 US-amerikanische n stationiert.Berlin Information-center for Transatlantic Security: , Stand: 30. Juni 2008. Abgerufen am 1. Februar 2010. Heute lagern noch 20 Sprengköpfe in Büchel, an deren Einsatzplanung Deutschland im Rahmen der beteiligt ist., '''' vom 9. Juli 2007. Abgerufen am 1. Februar 2010.
442
+
443
+ === Polizei und Nachrichtendienste ===
444
+ der meisten durch blau-weiße bzw. blau-silberne ersetzt.]]
445
+
446
+ ;Polizei
447
+
448
+
449
+ Zuständig für die der Bundesrepublik sind die , welche zum Teil in Vollzugspolizei und n geteilt werden. Dabei übernehmen die Ordnungsbehörden verwaltungstechnische Aufgaben, während die Vollzugspolizei den Großteil der Aufgaben zur Gefahrenabwehr übernimmt. Zur Vollzugspolizei gehören etwa die , die sowie die . Der Kriminalpolizei steht zudem das beziehungsweise die einzelnen vor. Das Bundeskriminalamt ist direkt dem unterstellt und damit die höchste Ermittlungsbehörde in Deutschland. Zur (ehemals ) gehören unter anderem die Spezialeinheit sowie die .
450
+
451
+ ;Nachrichtendienste
452
+
453
+ Für die liche Informationsbeschaffung, die und den Verfassungsschutz sind in Deutschland drei verschiedene Dienste zuständig. Der (BND) als klassischer Auslandsnachrichtendienst und das nebst nachgeordneter als Inlandsnachrichtendienst haben keine lichen Befugnisse. Hinsichtlich des (MAD), des militärischen Nachrichtendienstes, wird seit 2010 von der Bundesregierung die Verschmelzung mit dem Verfassungsschutz diskutiert.
454
+
455
+ ''Siehe auch: , , , , , ''
456
+
457
+ == Geschichte ==
458
+
459
+
460
+ === Frühgeschichte und Antike (Frühzeit–375) ===
461
+ , ca. 1600 v. Chr. (heutiges )]]
462
+
463
+ Die ältesten Siedlungsbelege auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland sind etwa 700.000 Jahre alt, man geht von einer dauerhaften Besiedlung seit rund 500.000 Jahren aus. In Deutschland existieren bedeutende Fundstätten: Nach dem Fundort bei wurde die - '''' und nach dem in der ''Homo neanderthalensis'', der aus dem ''Homo heidelbergensis'' hervorgegangene , benannt. Dieser wurde vor etwa 40.000 Jahren von dem aus Afrika zugewanderten ''Homo sapiens'', dem modernen en, verdrängt.
464
+
465
+ In der Jungsteinzeit entwickelten sich Ackerbau, Viehzucht und feste Siedlungsplätze. Aus dieser Zeit sind einige bedeutende kulturelle Funde erhalten, wie etwa die , die darauf deutet, dass schon um 2000 v. Chr. in dieser Region Astronomie betrieben wurde.
466
+
467
+
468
+
469
+ Erste schriftliche Erwähnung finden und Stämme bei den und in der vorchristlichen Zeit. Das heutige Deutschland war schon mit Beginn der (1200 bis 1000 v. Chr.) von Süd- bis Mitteldeutschland keltisch besiedelt. Um 600 v. Chr. kam es in zur Herausbildung der , die als germanische Kultur angesehen wird. Die mit den Germanen verwandten lebten in Nachbarschaft und in der rheinischen Kontaktzone teilweise auf sich überschneidenden Gebieten. Jahrhundertelang gab es kulturellen und wirtschaftlichen Kontakt, wodurch in die germanischen en aufgenommen wurden.
470
+
471
+ in Trier wurde um 180 n. Chr. errichtet.]]
472
+
473
+ Von 58 v. Chr. bis etwa 455 n. Chr. gehörten die Gebiete links des s und südlich der zum , von etwa 80 bis 260 n. Chr. auch ein Teil s () sowie der größte Teil des heutigen Baden-Württemberg südlich des . Die römisch beherrschten Gebiete im heutigen Deutschland verteilten sich auf die Provinzen , und . In diesem Gebiet gründeten die Römer viele Legionslager, die sich später zu Städten entwickeln konnten. Wichtigste Städte zu römischer Zeit waren , , und (die ). Die Gebiete im heutigen Deutschland, die außerhalb der römischen Herrschaft lagen, bezeichnete das Römische Reich als '''' oder ''''.
474
+
475
+ Zur Sicherung der Grenzen siedelten die Römer befreundete germanische Stämme in den an. Außerdem wanderten Siedler aus anderen Teilen des , insbesondere aus Italien, ein und wurden westlich des Rheins und südlich der Donau sesshaft. Weitreichende Neuerungen, die auch das deutsche Vokabular beeinflussten, führten die Römer insbesondere in Hausbau, Handwerk, Wein- und Ackerbau sowie Verwaltung und Militär ein. ’ im Jahr 98 entstandene Schrift '''' ist die älteste Beschreibung der germanischen Stämme.
476
+
477
+
478
+ === Völkerwanderung und Mittelalter (375–962) ===
479
+
480
+
481
+ , 843]]
482
+ Nach dem Einfall der 375 und mit dem Niedergang ab 395 setzte die ein, in deren Verlauf die germanischen Stämme immer weiter nach Südwesten zogen. Gleichzeitig bildeten sich auf dem Gebiet des heutigen Deutschland mehrere heraus, die die kleineren germanischen Stämme der römischen Kaiserzeit verdrängten. Dies sind und im Westen, im Norden, im Süden und im Osten. In die fast menschenleeren Gebiete des heutigen Ostdeutschland wanderten im 7. Jahrhundert bis zur Elbe-Saale-Linie ein. Weite Teile der Bevölkerung der heutigen ostdeutschen Bundesländer waren daher bis ins hohe slawisch geprägt (). Erst im Zuge der hochmittelalterlichen wurden sie assimiliert und akkulturiert. Der Hauptteil West- und Mitteleuropas und damit auch große Gebiete des heutigen und s wurden vom eingenommen, das heutige Norddeutschland wurde von den Sachsen und Slawen beherrscht. Alle heute zu Deutschland gehörigen Gebiete des einstigen Frankenreichs lagen im östlichen Teilreich, das seit der zeit als bezeichnet wurde. Eine gewisse Eigenstaatlichkeit Austriens wurde erstmals im Jahre 614 offenbar, als das unterschreiben musste, in dem festgehalten wurde, dass jedes der drei fränkischen Teilreiche (Neustrien, Austrien, Burgund) einem eigenen unterstand.
483
+
484
+ Nach der blutigen Unterwerfung und Zwangsmissionierung der Sachsen unter erstreckte sich das Frankenreich bis zur Nordsee, der und dem heutigen Österreich. Das Vielvölkerreich wurde neu organisiert und auf den Gebieten der Kirchenorganisation und der Kultur () knüpfte man partiell an römische Traditionen an und schuf neue Bildungstraditionen. Auf dem Höhepunkt der fränkischen Macht stellte Karl der Große einen Anspruch auf die Führungsmacht in Europa. 800 ließ er sich in Rom zum Kaiser krönen, was zu Auseinandersetzungen mit den byzantinischen Kaisern führte (). Streitigkeiten unter seinen Nachfolgern bewirkten im (843) die Dreiteilung des Reiches in das , unter (später: „dem Deutschen“), das unter und dem zwischen ihnen liegenden Königreich , das den Namen erhielt.
485
+
486
+ Im ostfränkischen Reich bildeten sich um das Jahr 900 fünf große Herzogtümer, die meist als bezeichnet werden, da sich ihre Namen in der Regel auf alte westgermanische Großstämme beziehen: das , das , das , das und das , zu dem auch die gehörten.
487
+
488
+ Die siegreiche im Jahre 955, die eine jahrzehntelange Serie der beendete, führte zu einem erheblichen Prestigegewinn des ostfränkischen Königs , der seit 951 auch die trug, und zur Zuordnung des als der Deutschen.
489
+
490
+ === Heiliges Römisches Reich (962–1806) ===
491
+
492
+
493
+ im 10. und 11. Jahrhundert]]
494
+
495
+ Als historischer Beginn der deutschen staatlichen Tradition wird oft der 2. Februar 962 angesehen, an dem in zum gekrönt wurde. Der Terminus ''regnum Teutonicum'' („deutsches Königreich“) wurde ab dem 10. Jahrhundert als Bezeichnung für das Ostfrankenreich benutzt; der Begriff ''regnum Teutonicorum'' („Königreich der Deutschen“) tauchte erst zu Beginn des 11. Jahrhunderts auf. Durch die 951 von Otto angenommene Königswürde war das ''Regnum Teutonicorum'' mit dem ''Regnum Italiae'', auch ''Regnum Italicum'' oder genannt, verbunden. Der Aufbau eines s führte zum Konflikt mit dem reformierten Papsttum (), der ab etwa 1076 einsetzte, und der mit dem 1122 eine Zwischenlösung erfuhr. Als sein Höhepunkt gilt der sprichwörtlich gewordene . Einen weiteren Höhepunkt erreichte die Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst unter dem Enkel , , bis 1250; zudem scheiterte sein Konzept eines zentral geführten Beamtenstaates an päpstlichem und feudal-regionalistischen Widerständen. In Form der verselbstständigten sich zahlreiche Feudalherrschaften zu Lasten der königlich-kaiserlichen Macht, besonders im , und sie beendeten auch die Eigenständigkeit der meisten Städte und Städtebünde.
496
+
497
+ diente bis 1531 insgesamt 31 deutschen Herrschern als Krönungsstätte.]]
498
+
499
+ Während sich das Westfrankenreich zum französischen Zentralstaat entwickelte, blieb das Ostfrankenreich durch geprägt. Obwohl die Kaiser wiederholt versuchten, ihre Position zu stärken, blieb das Reich ein Verband großer, mittelgroßer und vieler Klein- und sowie (→ ). Die innerkirchlichen und theologischen Auseinandersetzungen in Verbindung mit einer antirömischen Haltung bestärkten die , aus der zahlreiche protestantische Konfessionen hervorgingen. Die Gegenreformation war die Reaktion der Katholischen Kirche. Bald bestimmte der Landesherr die Konfession seiner Untertanen. Nach dem hatte der Kaiser nur noch eine formale Machtstellung.
500
+
501
+ Im 17./18. Jahrhundert entwickelte sich nach französischem Vorbild der , der jedoch anders als dort nicht die Zentralgewalt, sondern einzelne Fürstentümer zu bürokratisch organisierten, modernen Staaten werden ließ. Manche Herrscher, insbesondere König , aber partiell auch seine kaiserlichen Rivalen , und , öffneten sich dem philosophischen Zeitgeist ().
502
+
503
+ Dieser Zustand währte bis 1806, als Mitteleuropa eroberte und das schwache Reichsgebilde zum Einsturz brachte. Der letzte Kaiser des nur noch formell bestehenden ''Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation'', , der erst 1804 auch Kaiser des durch ihn gegründeten geworden war, legte die Reichskrone nieder.Zuvor existierte von 1663 bis 1806 ein „“ in , und die er waren bis zuletzt Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Damit erlosch das Reich.
504
+
505
+
506
+ === Französische Besatzungszeit und Rheinbund (1806–1813) ===
507
+ '', 1813, Gemälde von Vladimir Moshkov aus dem Jahr 1815]]
508
+
509
+ Unter Napoleons Einfluss war zwischen 1803 und 1806 die Anzahl der Staaten im Gebiet des „Alten Reiches“ von etwa 300 auf etwa 60 verringert worden. Teile West- und Nordwestdeutschlands annektierte Frankreich kurz darauf. Zudem baute Napoleon mittlere deutsche Staaten zu Bündnispartnern auf, indem er ihnen Gebietserweiterungen auf Kosten der bisherigen geistlichen Gebiete, Reichsstädte und anderer reichsunmittelbarer Stände verschaffte. Nutznießer dieses Prozesses waren vor allem , und . „Der Sieg über Österreich erlaubte es Napoleon, seinen Einfluß in Deutschland weiter auszubauen“, so der deutsche Historiker .: ''Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik.'' München 2000, . Die vergrößerten Mittelstaaten wurden im vereinigt und standen so als Verbündete zur Verfügung. Im Ergebnis hatte Frankreich damit den bisherigen Rivalen, das Heilige Römische Reich deutscher Nation, in drei Teile aufspalten können: Rheinbund, und .
510
+
511
+ Diese brachte in den Rheinbundstaaten erhebliche Modernisierungsanstöße, so etwa in Bayern unter dem Minister .Heinrich August Winkler: ''Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik.'' München 2000, S. 51 ff. Teils eigenständig blieben die stark beschnittenen Konkurrenten Österreich und Preußen. Auch in Preußen wurden nach der katastrophalen 1806 tiefgreifende unternommen, um den Staat wieder handlungs- und wehrfähig zu machen.
512
+
513
+ Ab 1809 regte sich Widerstand gegen die französische Besatzung. Bekannte Vorkämpfer gegen Napoleon und seine Verbündeten waren im österreichischen, nun jedoch bayerisch besetzten und in Preußen. Dieser Widerstand wurde jedoch zunächst niedergeschlagen.: ''Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat.'' München 1983, S. 24 f. Erst nach Napoleons Niederlage im konnten Preußen und Österreich 1813 darangehen, im Bündnis mit die französischen Truppen zu vertreiben. In den n (1813–1815) entstand ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen, zunächst angeführt von Dozenten und Studenten der protestantischen Universitäten, z. B. im , das auch als Ursprung der Farben gilt. Die meisten Rheinbundstaaten gingen im Verlauf des Jahres 1813 auf die Seite der Verbündeten über, ein erster großer Erfolg war deren Sieg in der im Oktober 1813. Weitere Kämpfe folgten bis zur endgültigen Niederlage Napoleons 1815.
514
+
515
+ === Deutscher Bund (1815–1866) ===
516
+
517
+ → ''Hauptartikel: , , und ''
518
+
519
+ 1815–1866]]
520
+
521
+ Nach der Niederlage Napoléons restaurierte der (1814–1815) weitgehend die alten monarchischen Herrschaftsverhältnisse. Im , einem von dem und dem dominierten (→ ), organisierten sich 38 Staaten (→ ). Der , mit Sitz in , bildete das Entscheidungsgremium. 1833/1834 wurde der geschaffen, in dem Preußen die vorherrschende Macht war.
522
+
523
+ In der des bewahrte der Hochadel mit Hilfe einer in den n gipfelnden und seine Macht. Das wirtschaftlich erstarkende forderte jedoch weiter Teilhabe an der politischen Macht.
524
+
525
+ verursachte einschneidende gesellschaftliche Veränderungen.]]
526
+
527
+ Im Oktober 1817 trafen sich Professoren und Studenten zum . „Höhepunkt“ war die von Autoren, die gegen einen deutschen Staat waren, wie zum Beispiel . Zum später so genannten trafen sich 1832 über 30.000 Menschen aus vielen Bevölkerungskreisen und Staaten. Dort wurden die Farben gehisst, die später zu den Nationalfarben wurden (→ ).
528
+
529
+ Am 1. März 1848 begann mit der Besetzung des Ständehauses des in die . Durch Aufstände der Bürger mussten viele konservative Politiker ihren Platz räumen, unter ihnen der österreichische Staatskanzler , der noch im die nach Napoléons Abtreten mitrestauriert und die Epoche seitdem geprägt hatte.
530
+
531
+ , 1848–49. Das erste frei gewählte Parlament für ganz Deutschland tritt zusammen.]]
532
+
533
+ Unter dem Druck der revolutionären Ereignisse in Berlin seit dem 6. März 1848 gab der preußische König zunächst nach, machte Zugeständnisse und akzeptierte die Einrichtung der . Die von jener ausgearbeitete , die Deutschland in eine geeinte umgewandelt hätte, lehnte er jedoch ebenso ab wie die ihm angetragene Kaiserkrone, die er als bürgerliche „Lumpenkrone“ bezeichnete.
534
+
535
+ Der vom Mai 1849 wurde niedergeschlagen und endete am 23. Juli 1849 mit der Einnahme von durch preußische Truppen.
536
+
537
+ Bald danach kam es zur Kollision Preußens mit der Großmacht Österreich um die Vormachtstellung im Deutschen Bund, die zum (später auch „Deutscher Krieg“) von 1866 führte. Nachdem diesen Krieg für sich entschieden hatte, kam es zur Auflösung des Deutschen Bundes. Preußen annektierte etliche Gebiete nord- und mitteldeutscher Kriegsgegner, so dass sich die Zahl der deutschen Staaten weiter verringerte.
538
+
539
+ === Norddeutscher Bund (1866–1871) ===
540
+
541
+
542
+ 1866 wurde zunächst als Militärbündnis der gegründet. Er bekam 1867 eine Verfassung, die ihn zum Bundesstaat machte.
543
+
544
+ Die Gründung des Bundes als souveränen Gesamtstaat zum 1. Juli 1867 unter preußischer Führung leitete die sogenannte ein. Diese zielte entsprechend der Intention Bismarcks auf eine staatliche Einigung deutscher Einzelstaaten unter der Hegemonie Preußens ohne die damalige Großmacht .
545
+
546
+ === Deutsches Kaiserreich (1871–1918) ===
547
+ , 1871–1918]]
548
+
549
+
550
+ Das wurde nach dem gewonnenen 1870/1871, einhergehend mit der Proklamation des preußischen Königs vom ehemaligen Amt des ''Vorsitzenden des Bundesrates'' zum '''', im ausgerufen.
551
+
552
+ Mit der wurden Gebiete eingegliedert, die noch nie oder lange nicht mehr zum gehört hatten. Dazu gehörten , , das überwiegend polnischsprachige Gebiet und . trat (deutsch- und französischsprachige) Teilgebiete der Regionen und ab, welche als direkt von der Zentrale verwaltetes „“ ohne rechte konstituiert wurden.
553
+
554
+ hatte als preußischer Ministerpräsident auf die Reichsgründung hingewirkt, maßgeblich die Verfassung entworfen und wurde nun erster . Seine Politik stützte die Macht des monarchischen Staates, war aber flexibel und letztlich zwiespältig. Gegen die katholische Kirche führte er einen sogenannten , in dessen Folge sogar Bischöfe inhaftiert wurden; inhaltlich waren die entsprechenden Gesetze (zur Schule, zur Ehe) oft eher liberal. Um die Liberalen zu schwächen, führte Bismarck bei Reichstagswahlen das demokratische für alle Männer ein. waren andererseits lange Zeit Partner Bismarcks. Er bekämpfte die seit 1878 mithilfe der e, versuchte aber, die Arbeiter durch eine moderne an den Staat zu binden.
555
+
556
+ aus dem 19. Jahrhundert: Reichsgründung im , 1871. wird erster .]]
557
+
558
+ Seine anfangs aggressive Außenpolitik änderte sich ab der Reichsgründung zu einer , die ein defensives Bündnissystem schuf, mit Deutschland als Macht in der Mitte Europas. Frankreich wurde isoliert und ermutigt, sich auf seine Kolonien (und nicht auf das verlorene Elsass-Lothringen) zu konzentrieren.
559
+
560
+ Dem Erwerb stand Bismarck aber skeptisch gegenüber. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und Kolonialpolitik deutscher Kaufleute führten trotzdem dazu, dass auf der Berliner 1884 eine Gruppe Deutscher sich bei der Teilung Afrikas Gebiete zusprach, sodass das Deutsche Reich in den Kreis der Kolonialmächte eintrat, nachdem schon in den frühen 1880er-Jahren deutsche Vereine in Afrika und Asien erworben hatten.
561
+
562
+ Im „“ 1888 kam an die Macht. Er zwang Bismarck 1890 zum Rücktritt und forderte für das wirtschaftlich und militärisch aufgestiegene Deutsche Reich die Anerkennung der bisherigen Großmächte, vor allem Englands. Dies wurde oft harsch vorgetragen mit dem Wunsch nach einem ebenbürtigen „“ und drückte sich auch im Erwerb von Kolonien und dem Aufbau einer Flotte aus. Daraus folgten Verstimmungen in England und ein neues Bündnissystem entstand, das statt Frankreich nun Deutschland ausschloss. Das Attentat auf den löste im Jahre 1914 den aus, weil Wilhelm II. seinem Bündnispartner eine bedingungslose Unterstützungszusage gegeben hatte, als die Donaumonarchie Serbien den Krieg erklärte. Ebenso hatte Frankreich in der der russischen Regierung seine Hilfe zugesichert und dafür einen raschen Vormarsch der Russen auf das Deutsche Reich verlangt. Mehr als zwei Millionen deutsche Soldaten starben im Ersten Weltkrieg, rund 800.000 Zivilisten starben an Hunger.
563
+
564
+ === Weimarer Republik (1919–1933) ===
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566
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567
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568
+ Mit der deutschen Kapitulation 1918 und der endete nicht nur der Erste Weltkrieg, sondern auch die im Deutschen Reich. Im wurden erhebliche Gebietsabtretungen, die und auf Grundlage einer ebenfalls festgeschriebenen deutschen Alleinschuld am Krieg bestimmt.
569
+
570
+ Mit der Ausrufung der wurde am 9. November 1918 das Kaisertum beendet. Am 30. November 1918 erhielten erstmalig die Frauen mit der ''Verordnung über die Wahlen zur Verfassungsgebenden deutschen Nationalversammlung'' (Reichswahlgesetz) aktives und passives Wahlrecht für diese Nationalversammlung.Gleiches aktives und passives Wahlrecht, unabhängig vom Einkommen, galt hinfort nicht nur bei den Wahlen zum , sondern auch zum Parlament im Land Preußen, wo zuvor ein , und dies nur für Männer, gegolten hatte. Die Revolutionsregierung aus rechten und linken Sozialdemokraten nannte sich „“. Nach der Wahl der verfassunggebenden trat die am 11. August 1919 in Kraft.
571
+
572
+ Die Hypothek der Reparationszahlungen belastete von Beginn an das politische Klima der jungen Republik. Die von rechtsextremen Kräften verbreitete führte zu politischen und versuchen, von denen die wichtigsten der 1920 und der 1923 waren. Wichtige Vertreter der demokratischen Kräfte wie und wurden von nationalistischen Attentätern ermordet. Der erste Weimarer Reichskanzler, , überlebte einen Anschlag am Pfingstsonntag 1922 nur knapp. Andererseits gab es mehrere Aufstände von , wie den 1920, die 1921 und den 1923. Unzureichende der Weimarer Republik nahmen Belgien und Frankreich zum Anlass, in den Jahren 1923 bis 1925 auch das .
573
+
574
+ ruft vom am aus.]]
575
+
576
+ In den kurzen „“ blühte die Kultur und ab 1924 auch die auf und das mittlerweile über vier Millionen Einwohner zählende Berlin wurde zu einer der dynamischsten Städte Europas.
577
+
578
+ Ein jähes Ende erfuhr die Prosperität 1929 im Gefolge des , als durch den Zusammenbruch der die ausgelöst wurde. Zu deren Höhepunkt 1932 gab es in Deutschland mehr als sechs Millionen , die größtenteils in Elend lebten. In der Folge fanden extremistische Parteien noch stärkeren Zulauf als zuvor, sodass es für die gemäßigten Parteien zunehmend schwieriger wurde, stabile Regierungen zu bilden. Nach dem Erdrutschsieg der Nationalsozialisten bei der verfügten die Reichskanzler, die in rascher Folge wechselten, über keine parlamentarische Mehrheit mehr. Die sogenannten e waren nur noch vom en und dessen en abhängig.
579
+
580
+ Die Spar- und des Reichskanzlers verschärfte die wirtschaftliche Krise noch weiter. Dessen Nachfolger (Juni–November 1932) unterstellte die demokratische Regierung Preußens einem Reichskommissar („“) und ließ Neuwahlen abhalten, bei denen die noch stärker wurden. Reichskanzler versuchte durch eine „“ von en und Teilen der Nationalsozialisten eine s zu verhindern, scheiterte aber an , der Hindenburg dazu überredete, Hitler trotz starken Widerwillens zum Reichskanzler zu ernennen.
581
+
582
+ Hitlers Regierung vom 30. Januar 1933 war zunächst eine Koalition von Nationalsozialisten und Teilen der Konservativen, darunter und . Am 27. Februar kam es zum , dessen Ursache immer noch nicht geklärt ist. Hitler nutzte die Brandstiftung, um die sogenannte zu verabschieden, die auf unbestimmte Zeit die Grundrechte außer Kraft setzte. Die nun folgenden Massenverhaftungen politischer Gegner, insbesondere Kommunisten und Sozialdemokraten, prägten das Vorfeld der . Trotz erheblicher Stimmengewinne verfehlte die NSDAP auch hier die absolute Mehrheit und ging daher ein Bündnis mit der reaktionär geprägten ein. Die endgültige Machtübernahme erfolgte fünf Tage später, als der neu zusammengetretene Reichstag mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien, allein gegen die Stimmen der , ein verabschiedete, welches Hitlers Regierung das Recht zubilligte, Gesetze auch ohne den Reichstag zu beschließen.
583
+
584
+
585
+ === Nationalsozialistische Diktatur (1933–1945) ===
586
+
587
+ , 1943–1945]]
588
+
589
+ Die errichtete im Deutschen Reich innerhalb kürzester Zeit einen unter Führung Adolf Hitlers. Missliebige Personen wurden aus allen staatlichen Organisationen entfernt. Es wurden erste errichtet, um politische Gegner zu beseitigen, insbesondere Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter. Eine Reihe von Direktiven sorgte für die völlige der öffentlichen Meinung im Sinne der NSDAP. Missliebige Publikationen wurden, beispielsweise in der öffentlichkeitswirksamen , aus dem Verkehr gezogen und der gesamte Kunstbetrieb auf Parteilinie gebracht – unerwünschte Kunstwerke wurden für „“ erklärt. Innerhalb kürzester Zeit durchdrang die Partei auch das Privatleben, indem die des von geleiteten allgegenwärtig wurde und bereits auf Kinder Druck ausgeübt wurde, den Parteiorganisationen beizutreten.
590
+
591
+ Persönlich sicherte sich Hitler ab, indem er auch innerparteiliche Gegner und ehemalige Weggefährten ermorden ließ. Im angeblichen ließ er am 30. Juni 1934 den -Führer und eine Reihe innenpolitischer Gegner töten, woraufhin auch die ihm lästig gewordene SA entmachtet wurde. Stattdessen setzte er auf die ihm bedingungslos ergebene und die , deren Generalität auf ihn persönlich ihren ablegte. Die wurde als politische Polizei zur Bekämpfung der politischen und ideologischen Gegner eingesetzt.
592
+
593
+ Von Beginn an verfolgte Hitler zwei Ziele: einen Angriffs- und zur Schaffung neuen „“ und die , die mit Diskriminierung, Demütigung und Ausgrenzung begann und später im endete. Nachdem sich Hitler der Gefolgschaft des Militärs versichert hatte, begann schon ab 1934 die Ausrichtung der Wirtschaft auf einen bevorstehenden Krieg: Die Rüstungsausgaben wurden innerhalb kürzester Zeit auf gewaltige Summen getrieben. Arbeitsprogramme, eine enthemmt expansive Geldpolitik und Schuldenwirtschaft waren die wirtschaftspolitischen Instrumente hierfür. Die damit verbundene Senkung der wurde von der Bevölkerung begrüßt und als Einlösung wirtschaftlicher Versprechen aufgenommen.
594
+
595
+ Die Lage der verschlimmerte sich kontinuierlich: 1935 wurden die verabschiedet, die persönliche Beziehungen zwischen „n“ und Juden als „“ brandmarkten und schwer bestraften. Juden verloren zuerst alle öffentlichen Ämter, wurden willkürlich verfolgt, bestohlen und erpresst und schließlich mit einem völligen Berufsverbot belegt. Unter dem Begriff „“ wurden alle jüdischen Unternehmen enteignet. Immer häufiger wurden nun auch Juden in Konzentrationslager eingewiesen. Viele fassten den Entschluss zur , die meisten aber blieben in Deutschland, weil sie sich als Deutsche fühlten und ihre Heimat nicht verlassen wollten.
596
+
597
+ , Ansicht von innen, 1945]]
598
+
599
+ Die rassistische Weltsicht der Nationalsozialisten und ihre Bemühungen zur Schaffung einer „gesunden“ und verbrechensfreien „“ (''vgl.'' ) betraf daneben zwei weitere als „fremdrassig“ (''vgl.'' ) geltende Bevölkerungsgruppen in Europa, sowie Angehörige der slawischen Ethnien wie und oder . Nicht als „fremdrassig“, aber als die Gesundheit des „Volkskörpers“ angeblich bedrohende deutsche Bevölkerungsgruppen waren , und die zahlreichen Gruppen der „“ von der Utopie und also von Repression, Gewalt und Mord betroffen.
600
+
601
+ Währenddessen feierte das Regime einige erfolge. 1935 stimmte das für eine Rückkehr ins Reich und wurde eingegliedert, 1936 verbesserten die das Ansehen im Ausland, im gleichen Jahr erfolgte die erneute des entmilitarisierten s. Die aggressive Expansion über die deutschen Grenzen hinaus begann mit dem von im Jahr 1938, der unter dem Jubel großer Teile der Bevölkerung betrieben wurde, woraufhin Deutschland als „“ bezeichnet wurde (''vgl.'' ) – ab dem 26. Juni 1943 trug das Deutsche Reich hinfort auch offiziell den Namen ''Großdeutsches Reich''. Gemäß dem erreichte Hitler im November 1938 die des mehrheitlich von n besiedelten es.
602
+
603
+ Erst als Deutschland im März 1939 auch in das restliche einmarschierte und es als „“ dem Reichsgebiet zuschlug, ebenso wie das von rückabgetretene , erkannten die anderen Staaten den Fehler, den sie mit ihrer Beschwichtigungspolitik ''()'' begangen hatten.
604
+
605
+ Nachdem Deutschland schließlich am 1. September 1939 , erklärten Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg. Der forderte in sechs Jahren geschätzte 55 bis 60 Millionen Tote. Mit einer Serie erfolgreicher Aktionen, die als in die Geschichte eingingen, gelangen Deutschland zunächst bedeutende militärische Erfolge. wurde im zwischen Hitler und aufgeteilt, die Wehrmacht warf anschließend ihre Armeen nach Westen, überfiel die neutralen Staaten Luxemburg, Belgien und Niederlande und besetzte innerhalb von sechs Wochen Frankreich. Zu diesem Zeitpunkt erreichte Hitlers Popularität im Volk seinen Höhepunkt, und das Deutsche Reich erstreckte sich nun vom bis nach .
606
+
607
+ Mit Kriegsbeginn verschlechterte sich auch das Schicksal der und der anderen verfolgten Minderheiten. Die Ausreise wurde verboten, die Juden wurden in s gezwungen und mussten den „“ tragen, ab Herbst 1939 im und ab Herbst 1941 im Reich. Bei unzureichender Verpflegung und ständig ausbrechenden Seuchen mussten sie in der Kriegswirtschaft verrichten. Viele von ihnen starben an Entkräftung, Hunger oder Misshandlungen.
608
+
609
+ Im Jahre 1941 begann die systematische Ermordung der Juden – der genaue Zeitpunkt oder ein einzelner Befehl Hitlers dazu ist nicht bekannt. Auf der im Januar 1942 wurden dazu administrativ die Weichen gestellt. Die mit der Ausführung vor allem beauftragte SS errichtete auf ehemals polnischem oder sowjetischem Gebiet , in denen die meisten Opfer, in s herangebracht, sofort vergast wurden. Allein in wurden auf diese Art über eine Million Menschen ermordet. Insgesamt beläuft sich die wissenschaftlich gesicherte Zahl der ermordeten Juden auf 6,3 Millionen.
610
+
611
+ Innenstadt nach . Durch den wurden weite Teile des Landes zerstört.]]
612
+
613
+ Zwischenzeitlich hatte Hitler der Sowjetunion den Krieg erklärt (). Seit Juni 1941 marschierte das Heer scheinbar unaufhaltsam auf Moskau vor und wurde erst im Dezember gestoppt. Nachdem der Kriegsverbündete Japan im selben Monat die amerikanische Marine in überfallen hatte, erklärte Deutschland auch den USA den Krieg. Mangelnde Ressourcen und die Übermacht des Gegners ließen schon bald die Kriegswende eintreten. Als überdeutliches Zeichen dafür wird gemeinhin die erbittert geführte und verlorene angeführt, die in der völligen Aufreibung der endete.
614
+
615
+ Je unvermeidlicher die Niederlage wurde, desto härter wurde die Politik nach innen geführt. Goebbels rief im Berliner Sportpalast 1943 den „“ aus. Die gesamte Produktion wurde nun auf den Krieg ausgerichtet, während die deutschen Armeen an fast allen Fronten zurückwichen und die Alliierten die deutschen Städte . Erst als die sowjetischen Armeen schon Berlin eingenommen hatten, nahm sich Hitler am 30. April 1945 in seinem das Leben. Die folgte am 8. Mai. Die überlebenden politischen und militärischen Hauptverantwortlichen wurden später in den n verurteilt. 1988 wurde die letzte Schuldrate für den Zweiten Weltkrieg beglichen.
616
+
617
+ === Alliierte Besatzung (1945–1949) ===
618
+
619
+ , 1945]]
620
+
621
+ Deutschland wurde in den in vier n aufgeteilt,Zu diesem Stichtag sowie den damit verbundenen völkerrechtlichen Konsequenzen siehe , ''Die deutschen Staatsgrenzen. Rechtshistorische Grundlagen und offene Rechtsfragen.'' Mohr Siebeck, Tübingen 2004, Teil II Kap. III (Fn 26 f.), . wobei zum einen einer der vier (zunächst die , die und das , später auch ), zum anderen die deutschen Ostgebiete nicht aber dem unterstellt wurden. in: (Hrsg.), ''Völkerrecht'', 4. Aufl. 2007, 3. Abschn., . Die n bemühten sich anfangs noch um eine gemeinsame Besatzungspolitik. Einig war man sich über eine Demilitarisierung und die sogenannte . Aber schon bei der Frage, was man unter einer zu verstehen habe, zeigten sich erste Meinungsverschiedenheiten zwischen der Sowjetunion einerseits und den Westmächten andererseits.
622
+
623
+ , das und die von der unter polnische und sowjetische Verwaltung gestellten ]]
624
+
625
+ Auf Betreiben Stalins, der die Gebiete (, ''Kresy'') 1939 bzw. 1944 zurückerobert und der Sowjetunion zugeschlagen hatte, wurden die sowie die bis zum Einmarsch der Wehrmacht 1939 als „Ausgleich“ unter polnische gestellt, wobei die spätere die Verwaltungsgebiete direkt als polnisches Staatsgebiet betrachtete und behandelte. So fielen , , und das südliche faktisch an Polen, das nördliche Ostpreußen als an die Sowjetunion – ein Vorgehen, das von den Westmächten auf der nur widerstrebend gebilligt wurde. Die meisten deutschen Bewohner im neuen Einflussbereich der Sowjetunion wurden aus ihrer Heimat, die nun in Polen, der usw. lag, . Dabei verlor Deutschland ein Viertel seines Gebietes von 1937, und ein Fünftel seiner Bevölkerung wurde zu en.
626
+
627
+ aus Pommern, Ost- und Westpreußen am , Berlin, 1945]]
628
+
629
+ In den drei Westzonen wurde im Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet. In der (im Westen zunächst genannt) entstand im Oktober 1949 die (DDR). Beide Staaten bezeichneten sich anfangs als staatsrechtlich identisch mit dem Deutschen Reich (''vgl.'' ), wovon die DDR später aber abrückte, da damit auch Verpflichtungen verbunden waren, und weil keine Fortsetzung eines kapitalistischen Staates erwünscht war.
630
+
631
+ Die Republik Österreich wurde in den Grenzen von 1938 wiederhergestellt.Vgl. , ''Staatennachfolge in völkerrechtliche Verträge'', S. 49. Die Grenzziehung der wurde teilweise durch die Grenzen der Besatzungszonen (''vgl. auch'' ) bestimmt, insbesondere zwischen Niedersachsen und Mecklenburg bzw. Sachsen-Anhalt sowie zwischen Thüringen und Hessen, woraus die spätere wurde.
632
+
633
+ === Teilung und Wiedervereinigung (1949–1990) ===
634
+
635
+
636
+ s und der ab 1957]]
637
+
638
+ Die Bundesrepublik Deutschland ist der erste Staat auf deutschem Boden, welcher den Namen ''Deutschland'' im Staatsnamen trägt. Sie wurde am 23. Mai 1949 in den drei westlichen Besatzungszonen gegründet. An diesem Tag wurde das als „“ () oder „Transitorium“ ()Im damaligen Sinne eines „Durchgangsstadium für einen künftigen, wieder Staat“, vgl. , (PDF) und Uwe Andersen/Wichard Woyke (Hg.), , 5., aktual. Aufl., Leske+Budrich, Opladen 2003 (, 2003). für eine Verfassung in Kraft gesetzt. Das Grundgesetz enthielt in der Präambel „(…) Das gesamte Deutsche Volk bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden“ ein , das im Zuge der verwirklicht werden konnte. wurde am 3. November 1949 zur vorläufigen Hauptstadt erklärt.
639
+
640
+ Die Gründung der erfolgte am 7. Oktober 1949 in der . Nach einer Verwaltungsreform 1952 entstanden daraus 14 mitsamt , das ab 1961 selbst „die Funktion eines Bezirkes“ ausübte. des vom 7. September 1961 (GBl. SDr. 341, S. 3)
641
+
642
+ Durch den wurden die Deutschen in Ost und West physisch immer mehr getrennt. Der zog sich quer durch Mitteleuropa und teilte auch Deutschland. Mit dem Bau der 1961 wurde der letzte freie Zugang in den Westen gesperrt.
643
+
644
+ Während in der DDR eine errichtet wurde, entschied sich die Bundesrepublik für die . Das einsetzende führte zu anhaltend hohen Wachstumsraten, Vollbeschäftigung und Wohlstand.
645
+
646
+ unterzeichnet wurden. Die wird Gründungsmitglied der .]]
647
+
648
+ Mit der Aufhebung des alliierten s wurde die Bundesrepublik Deutschland am 5. Mai 1955 souverän. Diese beschränkte sich auf den Geltungsbereich des Grundgesetzes, das heißt, die Alliierten behielten ein über ''Deutschland als Ganzes'' und die Berlin ein. , der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, verkündete damals: „Heute, fast zehn Jahre nach dem militärischen und politischen Zusammenbruch des Nationalsozialismus, endet für die Bundesrepublik Deutschland die Besatzungszeit.“
649
+
650
+ Die wichtigsten außenpolitischen Meilensteine dieser Ära waren die  – 1955 trat der NATO bei – und die Beteiligung am wirtschaftlichen Zusammenschluss in Europa, der mit der 1952 begann und durch die 1957 einen entscheidenden Schub erhielt. Nach der gewaltsamen Niederschlagung des wurde die DDR Mitglied im und dem .
651
+
652
+ (1986)]]
653
+
654
+ In den 1960er-Jahren führten einige politische Affären und das Aufkommen kritischer Ideen insbesondere der Studenten zum Ruf nach einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel. Eine 1967 einsetzende , die studentische und die Wahlerfolge der verstärkten den Eindruck einer politischen Krise. Die 1966 gebildete aus CDU und SPD unter Bundeskanzler (CDU) verabschiedete eine Reihe grundlegender Gesetzesänderungen () und versuchte, sich mit Hilfe der an die wirtschaftlich schwierigeren Zeiten anzupassen. Gleichzeitig wurde die zunehmend mit der gleichgesetzt.
655
+
656
+ Mit dem Antritt der Regierung unter (SPD) 1969 wurden eine Reihe sozialer, gesellschaftlicher und außenpolitischer Reformen umgesetzt. Die „“, die auf Verständigung mit Osteuropa setzte und im einen symbolischen Ausdruck fand, führte zu außenpolitischer und brachte Brandt 1971 den ein. Den Auftakt hatte das 1970 gebildet. Diese Politik wurde aber von Konservativen teilweise scharf kritisiert. Brandt überstand im April 1972 ein konstruktives , und die SPD rettete sich in Neuwahlen.
657
+
658
+ Im Jahr 1973 wurde die Bundesrepublik Deutschland neben der DDR (134.) der 133. . Dieser Beitritt wurde von der im Bundestag mehrheitlich abgelehnt, worauf deren Vorsitzender zurücktrat.
659
+
660
+ bereitet ein Spalier Besuchern aus der DDR einen ersten Empfang.]]
661
+
662
+ Brandts zweite Amtszeit (1972–1974) war überschattet von wirtschaftlichen Problemen, zu denen die 1973 sowie inflationäre Tendenzen aufgrund hoher Tarifabschlüsse geführt hatten. Die versprochenen innenpolitischen Reformen waren nicht bezahlbar. Brandt trat nach der Aufdeckung einer Spionageaffäre um seinen Mitarbeiter zurück.
663
+
664
+ Sein Nachfolger (SPD), seit Juni 1974 im Amt, hatte mit steigender Verschuldung und Arbeitslosigkeit, mehreren Wirtschaftskrisen und dem Terror der zu kämpfen. Als Kanzler und Person bei den Deutschen geschätzt, verlor er jedoch den Rückhalt seiner Fraktion, die zunehmend gegen seine Unterstützung des es opponierte.
665
+
666
+ Nach dem Auseinanderbrechen der Koalition wurde (CDU) nach einem am 1. Oktober 1982 zum Kanzler gewählt. Er regierte länger als alle seine Vorgänger und gilt als Kanzler der deutschen Einheit. Diese wurde durch die Veränderungen in der Sowjetunion durch und ermöglicht und maßgeblich von den Massendemonstrationen in der DDR sowie der dortigen vorangetrieben. Am 9. November 1989 musste die DDR-Führung die Mauer öffnen, nachdem ein einen Massenansturm auf die Grenzübertrittsstellen ausgelöst hatte.
667
+
668
+ Bei den ersten freien Wahlen zur gewann das von der '''' geführte Parteienbündnis „Allianz für Deutschland“. (Letzter) Ministerpräsident der DDR wurde (CDU). Nun war der Weg frei für die deutsche Wiedervereinigung. Diese fand im Einvernehmen mit den Vertretern der Alliierten im Rahmen der „“ statt.
669
+
670
+
671
+
672
+ === Berliner Republik (1990–Gegenwart) ===
673
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674
+
675
+
676
+ Laut Absatz 1 des s wurden mit dem Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland gemäß Art. 23 des Grundgesetzes am 3. Oktober 1990 die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen („“) Länder der Bundesrepublik Deutschland.Bundesministerium der Justiz: – Einigungsvertrag – vom 31. August 1990 ( 1990 II S. 889)Vgl. das Schreiben des deutschen Vertreters bei den UN vom 17. Dezember 1990 an den UN-Generalsekretär: ; ZaöRV 53 (1993), S. 1095. Die hatten mit dem vom 12. September 1990 die abgegeben, und durch das Inkrafttreten am 15. März 1991 konnte das wiedervereinigte Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die volle staatliche wiedererlangen.
677
+
678
+ Im Rahmen der Wiedervereinigung sollten bis Ende 1994 die fremden Militäreinheiten weitgehend durch den Vertrag vom 12. Oktober 1990 das Land verlassen – die noch verbliebenen der Westalliierten haben keinerlei Hoheitsbefugnisse mehr und unterliegen dem . Deutschland verpflichtete sich zur Abrüstung auf maximal 370.000 Soldaten. Mit dem am 14. November 1990 in Warschau unterzeichneten wurde die eine anerkannte Grenze und das Territorium östlich davon endgültig völkerrechtlich Polen zugesprochen. Im Januar 1997 folgten Deklarationen zur Aussöhnung mit der .
679
+
680
+ in der Hauptstadt Berlin ist Sitz des seit 1999 und Symbol der „“.]]
681
+
682
+ Mit einer knappen Mehrheit von 338 zu 320 Stimmen beschloss der Bundestag am 20. Juni 1991, Bonn als Regierungssitz aufzugeben und Regierung und Parlament nach Berlin zu verlegen. Durch die Umsetzung des es ist neben der Hauptstadt Berlin die Bonn zweites politisches Machtzentrum Deutschlands. Dort verblieben die ersten Dienstsitze von sechs Bundesministerien; alle anderen haben ihren Zweitsitz in Bonn. Die Mehrzahl der Ministeriumsbeschäftigten arbeiten vereinbarungsgemäß dort; zahlreiche Bundesinstitutionen sowie drei e haben ihren Dienstsitz in der Bundesstadt.
683
+
684
+ Der neue Sitz des Deutschen Bundestags ist das von Grund auf renovierte in Berlin, in dem erstmalig am 19. April 1999 wieder eine Parlamentssitzung stattfand. Bereits zu er Zeiten, bis in die 1970er-Jahre, tagten dort oftmals das Plenum und einige Ausschüsse; auch der Bundespräsident wurde dort von 1954 bis 1969 gewählt. Seit September 1999 ist die Bundesregierung in Berlin angesiedelt.
685
+
686
+ als standardmäßige Währung im Jahr 1999. Die Ausgabe von Banknoten wurde im Jahr 2002 vollzogen.]]
687
+
688
+ Die 1990er-Jahre waren nach dem kurzen Boom der Wiedervereinigung von geringer wirtschaftlicher Dynamik, Massenarbeitslosigkeit und wahrgenommenem „“ geprägt. Insbesondere in den entwickelte sich die Wirtschaft nicht wie erhofft und angekündigt. Mehrere Reformvorhaben der Bundesregierung scheiterten an der rot-grünen Mehrheit im Bundesrat. Außenpolitisch setzte sich Kohl für eine stärkere Zusammenarbeit im Rahmen der Europäischen Union und zum Beispiel für die ein. Als 1991 die begann, war Deutschland eines der Länder, welches die Anerkennung der Unabhängigkeit von und durch die westlichen Staaten massiv unterstützte. Eine direkte Teilnahme am zur Befreiung s lehnte die Bundesregierung mit Blick auf die historische Last ab. Stattdessen leistete Deutschland finanzielle Unterstützung und ersetzte Marineeinheiten der NATO-Partner im Mittelmeer. Nach Beendigung der Kämpfe half ein Verband der Bundesmarine bei der Räumung von Seeminen im .
689
+
690
+ Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte kam es in Folge der zu einem vollständigen Regierungswechsel. Die bisherigen Regierungsparteien CDU/CSU und FDP verloren ihre Bundestagsmehrheit, die bisherigen Oppositionsparteien SPD und bildeten die erste unter Bundeskanzler . Bei der wurde die Bundestagsmehrheit von SPD und Grünen knapp bestätigt.
691
+
692
+ (CDU)]]
693
+
694
+ Die Rot-Grüne Koalition setzte erste Ansätze für umfassende Veränderungen in der Sozial-, Renten- und Gesundheitspolitik (siehe ) durch. Mittels der Einnahmen aus der umstrittenen gelang es, die () zu reduzieren. Allgemein wurde das Thema Ökologie stärker gewichtet, beispielsweise mit dem Beginn des s oder Gesetzesinitiativen zur Reduzierung von en. Andere Reformen der rot-grünen Regierung waren etwa das , das neue Staatsbürgerschaftsrecht oder und das . Während Schröder für einige Bundesratsabstimmungen CDU-regierte Länder durch Zugeständnisse dazu bewegen konnte, im Sinne der Bundesregierung abzustimmen, scheiterten andere Reformvorhaben von Rot-Grün, wie das Verbraucherinformationsgesetz, an der CDU/CSU-Mehrheit im Bundesrat.
695
+
696
+ Der erste Kampfeinsatz deutscher Soldaten seit dem Zweiten Weltkrieg – 1999 im  – markierte einen Wendepunkt der deutschen Außenpolitik. Nach dem Anschlag auf das garantierte Bundeskanzler Schröder den USA die „uneingeschränkte Solidarität“. Deutschland unterstützte die und den . Deutschland beteiligte sich im Jahre 2003 nicht am Irakkrieg. Dies führte zu Konflikten vor allem mit den USA, aber zu großen Sympathiebekundungen aus der deutschen Bevölkerung gegenüber dem „Friedenskanzler“ Schröder. Die Bundeswehr sicherte die Seewege am , entsandte ABC-Spürpanzer nach Kuwait und zog gemäß ihren internationalen Verpflichtungen deutsche Soldaten nicht aus NATO--Flugzeugen ab. Letzteres erkannte das in seinem Urteil vom 7. Mai 2008 wegen Verletzung der Rechte des Bundestages als verfassungswidrig.Bundesverfassungsgericht:
697
+
698
+ im Jahr 2007]]
699
+
700
+ Die -Gesetzgebung von 2004 hatte das Ziel, den Arbeitsmarkt zu beleben. Es wuchsen die Proteste gegen eine – insbesondere durch die direkt Betroffenen – als sozial ungerecht empfundene Politik, die Kritiker nicht von der SPD erwartet hatten. Nach durch Rot-Grün verlorenen Landtagswahlen in den Jahren 2004 und 2005 stellte Bundeskanzler Schröder schließlich am 1. Juli 2005 im Bundestag die Vertrauensfrage nach GG mit dem Ziel, diese absichtlich zu verlieren. Daraufhin löste Bundespräsident den 15. Deutschen Bundestag auf und setzte an. Da diese Wahl kein Ergebnis zugunsten einer der angestrebten Koalitionen (SPD/Grüne und Union/FDP) ergab und alle Versuche, eine andere Dreiparteienregierung zu bilden, scheiterten, einigten sich CDU/CSU und SPD auf die Bildung einer unter der Kanzlerschaft von (CDU).
701
+
702
+ Am 27. September 2009 fand die statt. Die beiden Unionsparteien und die erreichten zusammen die notwendige Mehrheit für die von beiden Seiten angestrebte Bildung einer . Dies war vor allem aufgrund der Stimmenzuwächse der FDP möglich, da die CDU wiederum an Stimmen verlor., ''t-online.de'' vom 27. September 2009. Merkel blieb Bundeskanzlerin; (FDP) wurde und ., Auftritt auf der Webseite des Deutschen Bundestages Am 16. Mai 2011 ernannte Merkel zu ihrem neuen Stellvertreter.Die Ernennung von Rösler zu Merkels Stellvertreter erfolgte durch ein Schreiben der Kanzlerin, welches am 16. Mai zugestellt worden war (, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 18. Mai 2011; vgl. dazu die ).
703
+
704
+ == Bevölkerung ==
705
+ === Demografie ===
706
+
707
+
708
+
709
+ Am 31. Dezember 2010 lebten in der Bundesrepublik Deutschland 81,752 Millionen auf der Fläche von 357.112 Quadratkilometern.Statistische Ämter des Bundes und der Länder: , Stand: 4. November 2011. Abgerufen am 29. November 2011. Das Land gehört damit zu den am dichtesten besiedelten Flächenstaaten der Welt. Deutschland hat mit einer pro Frau von derzeit 1,39 (Stand: 2010; im Jahr 2009 lag die Geburtenziffer bei 1,36) eine der niedrigsten weltweit.Statistisches Bundesamt Deutschland: . Abgerufen am 10. November 2011.Statistisches Bundesamt Deutschland: , Stand: 2010. Abgerufen am 12. November 2010. Im Jahr 2007 stieg die Zahl der Geburten erstmals seit zehn Jahren wieder an und lag bei 684.862.Statistisches Bundesamt Deutschland: , Stand: 2008. Abgerufen am 2. Februar 2010.
710
+ Die Anzahl der lebend geborenen Kinder ist im Jahr 2009 um ca. 17.400 bzw. 2,56 Prozent auf 665.126 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Da im selben Zeitraum 854.544 Sterbefälle verzeichnet wurden, wurden etwa 190.000 Kinder weniger geboren als Menschen verstarben.Statistisches Bundesamt: ; Stand: 2010. Abgerufen am 12. November 2010. Im Jahr 2010 stieg erneut die Anzahl der lebend geborenen Kinder zum Vorjahr 2009 von 665.126 auf 677.947 Kinder.Statistisches Bundesamt: . Abgerufen am 10. November 2011.
711
+
712
+ Etwa 75 Millionen Menschen (91 Prozent) sind deutsche . Von diesen haben wiederum sieben Millionen Bürger einen ; unter ihnen sind ''Aussiedler'' beziehungsweise '''' deutscher Nationalität, von denen die meisten aus Staaten der ehemaligen (51 Prozent, umgangssprachlich meist als „“ bezeichnet) und aus Polen (34 Prozent) eingewandert sind. Zwischen 1950 und 2002 waren dies insgesamt 4,3 Millionen Menschen, oder im Land geborene oder seit langer Zeit in Deutschland lebende ehemalige Ausländer, die seit der Änderung des srechts auf eigenen Antrag wurden.
713
+
714
+ === Migration ===
715
+ .]]
716
+
717
+ Am 31. Dezember 2010 lebten laut rund 7,2 Millionen Ausländer in Deutschland., Statistisches Bundesamt als Grafik aufbereitet von Statista. Die größte Gruppe stellen mit 1.629.480 Personen (→ ). Aus leben rund 2,4 Millionen Menschen auf dem Gebiet der Bundesrepublik. Den größten Anteil haben hier Italiener (517.546), Polen (419.435) und Griechen (276.685). Der Anteil der europäischen Staatsbürger aus Nicht-EU-Ländern hatte sich durch Migration insbesondere aus dem ehemaligen (etwa eine Million) und aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion in den 1990er-Jahren erhöht. Ferner leben in Deutschland 824.352 Menschen mit asiatischer Staatsangehörigkeit, 271.431 Afrikaner und 215.213 Amerikaner (davon 97.732 aus den USA)., Daten des Statistischen Bundesamtes. 2008 erwarben 94.470 Personen die (2006: 124.566) durch Einbürgerung., Daten des Statistischen Bundesamtes.
718
+
719
+ Die Zahl der gesamten in Deutschland, die bereits seit dem 19. Jahrhundert existiert, beläuft sich auf weit über zwei Millionen, wobei die meisten seit Generationen von der einheimischen Bevölkerung assimiliert sind.
720
+
721
+ Somit ergibt sich ein Gesamtanteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund von etwa 18,7 Prozent (15,4 Millionen),Statistisches Bundesamt Deutschland: , Stand: 2008. Abgerufen am 2. Februar 2010. ein Hinweis darauf, dass die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung nicht mehr über en erfasst werden kann.
722
+
723
+ Die meldet seit Ausbruch der einen spürbaren Anstieg der Gläubigen im Berliner Umland. In Deutschland kommen nach dem Bericht derzeit jeden Monat 1.400 Griechen an.: , 18. Dezember 2011; : . Abgerufen am 18. Dezember 2011. Auch durch den anhaltend hohen Jobverlust zieht es viele Griechen nach Deutschland.: , 22. Oktober 2011. Abgerufen am 18. Dezember 2011.
724
+
725
+ Angestammte nationale Minderheiten sind (je nach Definition und Quelle etwa 15.000 bis 50.000), (''''), (etwa 60.000) und (etwa 70.000).
726
+
727
+
728
+
729
+ === Sprachen und Dialekte ===
730
+
731
+
732
+
733
+ Die in Deutschland gebräuchlichste Sprache ist (), gefolgt von mit rund sechs Millionen Sprechern,5,5 Millionen nach davon ungefähr vier Millionen, die die Sprache gut bis sehr gut beherrschen.27 Prozent der Bevölkerung Schleswig-Holsteins, 23 Prozent der Mecklenburg-Vorpommerns, 14 Prozent der Niedersachsens, 10 Prozent der Nordrhein-Westfalens und je 5 Prozent der Brandenburgs und Sachsen-Anhalts, zusammen ca. 4 Mio. – noch nicht inbegriffen sind Hamburg und Bremen sowie die rund 200.000 Sprecher des en, die überwiegend außerhalb der Erhebungsgebiete wohnen; Zahlen gemäß (unter Berufung auf Frerk Möller: ''Plattdeutsch im 21. Jahrhundert. Bestandsaufnahme und Perspektiven.'' Leer 2008, S. 22 f.). Nach dieser Quelle beherrschen sogar rund 30 Mio. aller Deutschen (37 Prozent der Bundesbürger) Niederdeutsch sehr gut, gut oder mäßig.
734
+
735
+ Deutsch wird als im , den überregionalen Medien und als Schriftsprache verwendet. Als Sprache des Alltags wird es in vielen Regionen fast ausschließlich gesprochen (oft regional leicht eingefärbt). Der Übergang zu den ist fließend.
736
+
737
+ Neben der deutschen Sprache sind regional seit langem auch Sprachen in Deutschland heimischer Sprachminderheiten offiziell als Minderheiten- oder Regionalsprachen nach der anerkannt. Im Einzelnen sind das: (sowohl , überwiegend in der Variante , als auch ), (als Minderheitensprache: in Schleswig-Holstein, in Niedersachsen), (als Minderheitensprache: in Sachsen, in Brandenburg), (Minderheitensprache der und ), (Regionalsprache in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern sowie in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt).
738
+
739
+ , 1534]]
740
+
741
+ Die landesrechtlichen Umsetzungen sind teilweise noch nicht erfolgt – dies betrifft insbesondere die Sprache . Partiell (räumlich und/oder sachlich) besitzen in Schleswig-Holstein die Regional- und Minderheitensprachen Niederdeutsch, Dänisch und Friesisch (siehe ) den Rang einer Amtssprache. Andere in Deutschland traditionelle (wie beispielsweise die oder das ) oder neue Minderheitensprachen wurden nicht in die Charta aufgenommen.Europäische Kommission: , Stand: 27. Oktober 2006. Abgerufen am 2. Februar 2010.
742
+
743
+ Ehemals verbreitete Sprachen wie (im 11. Jahrhundert ausgestorben), (im 18. Jahrhundert ausgestorben) oder werden heute nicht oder kaum mehr gesprochen.
744
+
745
+ Die Verwendung von Dialekten wird von manchen Menschen als Makel, von anderen als kulturelle Bereicherung empfunden. Im norddeutschen Raum verwenden Angehörige der höheren Bildungsschichten seltener die niederdeutsche Sprache oder regionale Mundarten, während im süddeutschen Sprachraum selbst in akademischen Kreisen der Gebrauch des Dialekts üblich ist. Da das Standarddeutsche sich aus hochdeutschen ( und ) Sprachformen entwickelt hat und die Dialekte der niederdeutschen Sprache verdrängt hat, sprechen Norddeutsche tendenziell eher ein dialektfreies Deutsch als die Bevölkerung in den südlichen zwei Dritteln des Landes.
746
+
747
+ sehr verwandt. (Das Neue Rathaus in Hannover)]]
748
+
749
+ Die von en verwendete ist seit 2002 in Deutschland als eigenständige Sprache anerkannt.
750
+
751
+ Seit der Einwanderung der in das heutige Gebiet Deutschlands sind immer wieder neuere hinzugekommen, die auch ihre jeweiligen Sprachen mitbrachten (zum Beispiel die in den Germaniens, die während der , die seit dem 17. Jahrhundert, die im 19. Jahrhundert). Während die Nachkommen der älteren Zuwanderungswellen inzwischen sprachlich weitestgehend sind, verwenden diejenigen Zuwanderer, die erst in den vergangenen Jahrzehnten gekommen sind (unter anderem die sogenannten , aber auch Flüchtlinge), untereinander neben dem Deutschen noch häufig ihre Muttersprache, vor allem (etwa zwei Millionen).
752
+ Daneben ist auch die verbreitet, zum einen unter en, aber auch unter Russlanddeutschen, zu denen nicht nur deutsche oder ‚plautdietsche‘, sondern auch russische Muttersprachler gehören. Die Angaben zur Anzahl russischer Muttersprachler variieren je nach Quelle stark und liegen bei drei bis vier Millionen. Auch die Zahl der Personen, deren Alltagssprache ist, wird relativ hoch vermutet. Hierbei variiert die Zahl ebenfalls je nach Quelle.
753
+
754
+ Die an Schulen vorrangig gelehrte ist , gefolgt von und und danach von . In den letzten Jahren ist außerdem sowie in den westlichen Landesteilen von und immer beliebter geworden. Die Entscheidung über die unterrichteten haben die Schulministerien in den einzelnen Ländern. Weitere Fremdsprachen wie zum Beispiel oder können Schüler an manchen Schulen als reguläres Unterrichtsfach oder als (AG) wählen.
755
+
756
+ === Religionen ===
757
+
758
+ (1483–1546), Gemälde von , 1528]]
759
+
760
+ In Deutschland wird als garantiert. Das Verhältnis von Religion und Staat wird durch die Artikel 136 bis 139 der (WRV) geregelt, die durch GG Bestandteil des Grundgesetzes sind. Danach gilt neben der Religionsfreiheit die weltanschauliche Neutralität des Staates und das der en. Auf dieser Basis ist das Verhältnis von Religionsgemeinschaften und Staat partnerschaftlich; es gibt also keine strikte wie im , sondern in vielen sozialen und schulisch-kulturellen Bereichen bestehen Verflechtungen, beispielsweise über kirchliche, aber staatlich mitfinanzierte Trägerschaft von Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen. Ebenso berufen sich einige deutsche Parteien auf die christliche Tradition des Landes. Die christlichen Kirchen besitzen den Status von n und sind , aufgrund des jedoch ''''.Stefano Testa Bappenheim, ''Die Haftpflicht und die religiösen Institute in Deutschland'', LIT Verlag, Münster 2006, . Durch den verliehenen sollen den Kirchen und den ihnen insoweit gleichgestellten Religionsgemeinschaften vielmehr bestimmte, dem eigentümliche Gestaltungsmöglichkeiten eingeräumt werden, ohne dass sie dabei aber einer Staatsaufsicht unterliegen; stattdessen wird sowohl der kirchliche ''Öffentlichkeitsauftrag'' teilweise in mit den Ländern oder den entsprechenden Regelungen in den anerkannt wie auch die besondere, originäre ''Kirchengewalt'' rechtlich bekräftigt.Vgl. dazu , ''Die Entwicklung des Staatskirchenrechts seit 1961'', in: ''Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart'', hrsg. von . Neue Folge Bd. 27, Mohr Siebeck, Tübingen 1978, ; Götz Klostermann, ''Der Öffentlichkeitsauftrag der Kirchen – Rechtsgrundlagen im kirchlichen und staatlichen Recht'' (= Jus Ecclesiasticum; Bd. 64), Mohr Siebeck, Tübingen 2000, , ; Michael Meyer-Blanck, Birgit Weyel, ''Studien- und Arbeitsbuch Praktische Theologie'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, .
761
+
762
+ , Oberhaupt der ]]
763
+
764
+ Wie der größte Teil West- und Mitteleuropas ist das heutige Deutschland in einem bis zur Antike zurückreichenden historischen und kulturellen Kontext christlich-abendländisch, und seit etwa dem 18. Jahrhundert ebenso aufgeklärt-wissenschaftlich geprägt. Dieser Prägung liegen Einflüsse aus der antiken griechischen und römischen Kultur ebenso zugrunde wie jüdische und christliche Traditionen, die sich seit Beginn der Christianisierung Nordwesteuropas, ab etwa dem 4. Jahrhundert, mit germanischen Traditionen vermischt hatten. Das Gebiet des heutigen Deutschland wurde seit dem frühen Mittelalter . In der Zeit wurde im Reich Karls des Großen die entsprechende Missionierung, teilweise durch Zwangsmaßnahmen abgeschlossen. Im begann die christliche Anfang des 16. Jahrhunderts, angeführt von . Sie prägt die religiöse Landschaft im deutschen Sprachraum bis heute mit.
765
+
766
+ gilt als höchstes Kirchengebäude der Welt.]]
767
+
768
+ Die Mehrheit (zirka 60 Prozent) der deutschen Staatsbürger gehört einer an: 30,2 Prozent (tendenziell überwiegend in West- und Süddeutschland; Stand: 31. Dezember 2010)Deutsche Bischofskonferenz: (PDF). Abgerufen am 29. Juli 2011. – 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr, (, und ) 29,2 Prozent (tendenziell vor allem in Norddeutschland; Stand: 31. Dezember 2010) (PDF), S. 6 und 7. Abgerufen am 30. November 2011. – 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr; die restlichen christlichen Kirchen wie und , die , die und Angehörige christlicher n insgesamt 2 Prozent. (PDF). Ausgabe Juni 2011. Abgerufen am 6. August 2011. Die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist wesentlich geringer als die Anzahl der Kirchenmitglieder. An sogenannten Zahlsonntagen besuchten 3,1 Millionen Menschen (oder 3,8 Prozent der Deutschen Gesamtbevölkerung) die sonntäglichen katholischen Gottesdienste (2010), und 0,9 Millionen (oder 1,1 Prozent der Gesamtbevölkerung) jene der Evangelischen Kirche (2009). (PDF). Abgerufen am 6. August 2011.
769
+
770
+ Mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung sind . Mehr als 40 Prozent gehören keiner der beiden großen an; in den liegt dieser prozentuale Anteil zwischen 67,7 Prozent (Thüringen) und 81,7 Prozent (Sachsen-Anhalt), Mittelwert 75,4 Prozent., Stand: 31. Dezember 2008. Abgerufen am 13. Februar 2010. Die DDR hatte eine Weltanschauung propagiert und vermittelt (siehe ) und den gefördert. In den ist die Anzahl an der Gesamtbevölkerung, die nicht zu den beiden großen Kirchen gehört, wesentlich geringer; deren Anteil liegt zwischen 23,6 Prozent in Bayern und 71,2 Prozent in Berlin – letzteres allerdings einschließlich des ehemaligen Ost-Berlins. Aufgrund langfristiger Prozesse der und des s stieg der Anteil von Konfessionslosen an der Gesamtbevölkerung jedoch auch schon in der alten Bundesrepublik an (1970: 3,9 Prozent; 1987: 11,4 Prozent). Diese Entwicklung setzte sich nach der im vereinten Deutschland fort (1990: 22,4 Prozent; 2004: 34,6 Prozent).
771
+
772
+ in (Hessen)]]
773
+
774
+ ische Gemeinden haben etwa 4 Millionen Mitglieder (5 Prozent der Einwohner) und sind vorwiegend ausländischer Herkunft, davon mittlerweile etwa 732.000 deutsche Staatsangehörige (knapp 0,9 Prozent der deutschen Staatsbürger); 9,1 Prozent aller 2004 geborenen Kinder haben muslimische Eltern. Um für die Vielzahl an islamischen Organisationen einen Dachverband zu erhalten, der für Außenstehende als Ansprechpartner fungieren kann, wurde der gegründet.
775
+
776
+ ]]
777
+
778
+ Die geht von einer Zahl von 250.000 aktiven Buddhisten in Deutschland aus, die Hälfte davon eingewanderte Asiaten. Dies entspricht 0,3 Prozent der Bevölkerung.
779
+
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+ 106.000 Personen der Bevölkerung gehören an. Seit den 1990er-Jahren verzeichnen diese einen starken Zuwachs durch Zuwanderer aus , vor allem aus der und aus . Nach Frankreich und dem Vereinigten Königreich ist in Deutschland die drittgrößte jüdische Gemeinschaft Europas.
781
+
782
+ Bestimmte christliche Kirchen sowie die jüdischen Gemeinden erheben von ihren Mitgliedern eine , die der gegen eine Aufwandsentschädigung einzieht und an die jeweiligen Kirchen (beziehungsweise an den ) weiterleitet.
783
+
784
+ Des Weiteren ist der laut Grundgesetz fakultatives, aber dennoch ordentliches Unterrichtsfach in den öffentlichen Schulen (mit Ausnahme weniger Länder wie Bremen, Berlin und Brandenburg). Dieser Unterricht wird oft von einem Vertreter einer der beiden großen christlichen Amtskirchen abgehalten.
785
+
786
+
787
+ == Wirtschaft ==
788
+ === Grundlagen ===
789
+
790
+
791
+ bei Hamburg. Am Warenwert gemessen ist Deutschland im Jahr 2010 der drittgrößte eur und eur der Welt.Näheres siehe ]]
792
+
793
+ Mit einem nominalen (BIP) von etwa 2,4 Billionen Euro im Jahr 2010 ist Deutschland die größte Europas und viertgrößte der Welt. Gemessen am steht Deutschland international an 19., in der Europäischen Union an 13. Stelle. Am Warenwert gemessen war das Land im Jahr 2010 der drittgrößte Importeur und Exporteur der Welt., Statistisches Bundesamt (PDF) Deutschland gilt als sehr hochentwickeltes Land, dessen Lebensstandard laut auf dem zehnten Platz von 187 untersuchten Ländern gelistet wird.
794
+
795
+ Die Gesamtwirtschaftsleistung in Deutschland wird durch rund 2,1 % im primären Sektor (), 24,4 % im sekundären Sektor (Industrie) und 73,5 % im tertiären (Dienstleistung) erbracht. 2011 verzeichnete die Bundesrepublik Deutschland mit über 41 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen historischen Höchststand., , 2. Januar 2012. Die Zahl der Erwerbslosen lag im Jahresdurchschnitt bei 2,976 Millionen und ist der niedrigste Wert seit 20 Jahren., IG Metall, 14. Januar 2012.
796
+
797
+ Deutschland weist eine lange auf und verfügt über verschiedenste . Industriegeschichtlich wie wirtschaftlich bedeutend sind und waren unter anderem , , e und e sowie , und . Das Industrieland ist auf globale Rohstoffimporte aller Art spezialisiert.
798
+
799
+ . Zusammen mit 17 EU-Mitgliedstaaten bildet es eine Währungsunion, die (blau).]]
800
+
801
+ Als weltweit konkurrenzfähigste Branchen der deutschen Industrie gelten die -, , , - und industrie. Zur Nutzung der sind deutsche Entwicklungen innovativer Solarstromtechnologie international wegweisend. International bedeutend ist die , insbesondere die en. Eine Vielzahl von weltweit bedeutenden , Kongresszentren, Ausstellungen sowie eine im internationalen Maßstab bedeutende Museums- und Veranstaltungslandschaft sind wichtige Grundlage von und Reiseverkehr von und nach Deutschland.
802
+
803
+ Hinsichtlich der Wirtschaftskraft bestehen regionale Disparitäten im Einkommen, Vermögen und des BIP pro Kopf zwischen den westlichen Bundesländern und den Gebieten im . Die liegt in den östlichen Ländern im Durchschnitt höher. Zudem besteht zwischen dem strukturstarken Süden Deutschlands und den strukturschwächeren Gebieten s, ein .
804
+
805
+ Die in Deutschland lag nach Angabe der OECD 2005 knapp unter dem -Durchschnitt. (PDF); S. 5. 2008 betrug ein mittleres 1.252 Euro,, S. 5 (Durchschnitt aller verfügbaren Einkommen pro Person, die nicht mehr als 30 % nach unten und weniger als 50 % nach oben vom durchschnittlichen verfügbaren Einkommen aller in Deutschland in Privathaushalten lebenden Personen abweichen, S. 3 und Kasten 1, S. 4). bei einem von 0,29., S. 4. Die weist, nach Zahlen des , eine Ungleichverteilung auf ( 0,799). 2007 besaßen die reichsten 5 % der Bevölkerung 46 % des Gesamtvermögens, das reichste Prozent 23 % des Gesamtvermögens. Rund zwei Drittel der Bevölkerung wiesen 2007 kein oder nur ein sehr geringes Nettovermögen auf. (DIW), Joachim R. Frick, Markus M. Grabka: (PDF), S. 59.
806
+
807
+ === Wirtschaftsentwicklung ===
808
+ .]]
809
+
810
+ Im Jahre 2006 wurde ein Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent erreicht. Diese positive Entwicklung setzte sich bis zum dritten Quartal 2008 fort. Im vierten Quartal wurde Deutschland jedoch von der erfasst, die zum Jahresende 2009/2010 endete. Die Wirtschaftsentwicklung verlief seitdem wieder auf Vorkrisenniveau. Die Zahl der Arbeitslosen sank seit Ende 2006 unter 3,5 Millionen und erreichte Anfang 2011 die Grenze von 3 Millionen, wobei sie selbst in der Finanzkrise nur unwesentlich anstieg.
811
+
812
+ Im Außenhandel war Deutschland bis 2008 weiterhin sehr erfolgreich (Exporte 2006: +13 Prozent auf 894 Milliarden Euro), im Zuge der Wirtschaftskrise aber brach besonders der Export deutlich ein, er sank im vierten Quartal 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent.Statistisches Bundesamt: , Stand: 24. November 2009. Abgerufen am 2. Februar 2010.
813
+
814
+ Das Land verzeichnete bis 2009 über mehrere Jahrzehnte mit großem Abstand mehr Exporte als jedes andere Land der Welt und wurde daher oft mit dem Schlagwort „“ bezeichnet.Statistisches Bundesamt Deutschland: , Pressemitteilung Nr. 045 vom 9. Februar 2010. Abgerufen am 25. Februar 2010. Die Exporte erreichten im Jahr 2010 959,5 Mrd. Euro. Die wichtigsten Handelspartner sind die übrigen EU-Mitgliedstaaten (Exporte 60,3 % / Importe 56,3 %), die VR China (Exporte 5,6 % / Importe 9,5%), die USA (Exporte 6,8 % / Importe 5,6 %), die Schweiz (Exporte 4,3 % / Importe 4,0 %) und die (Exporte 2,7 % / Importe 3,9 %).Statistisches Bundesamt Deutschland: (PDF). Erschienen am 10. März 2011. Abgerufen am 3. August 2011.
815
+
816
+
817
+
818
+ === Unternehmen ===
819
+ in München. 37 Unternehmen der haben im Jahr 2010 ihren Hauptsitz in Deutschland.]]
820
+
821
+ Die Rangfolge der zehn umsatzstärksten Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland: Aufgeführt sind der , der , die Anzahl der Mitarbeiter. Die Zahlen sind in Millionen angegeben und beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2009.Süddeutsche Zeitung: (, 9. Juli 2009). Abgerufen am 8. Juni 2011.
822
+ Ohne Rangnummer eingefügt ist die gemessen an der Bilanzsumme (2007) und die gemessen an Beitragseinnahmen (2007).
823
+
824
+ in Wolfsburg. Die ist gemessen am Umsatz der größte von 30 im gelisteten Konzernen.]]
825
+
826
+
827
+
828
+
829
+ === Energie ===
830
+ in Deutschland: ]]
831
+
832
+ Deutschland ist im Jahr 2008 der viertgrößte Produzent an (in ) in Europa gewesen und wird auf Rang 21 unter den Energieproduzenten der Welt gelistet., Stand: 2008. Abgerufen am 23. September 2010.
833
+
834
+ 2005 betrug der in Deutschland 14,238 und war damit der zweithöchste in Europa und sechsthöchste in der Welt.. Abgerufen am 23. September 2010.
835
+
836
+ Im Jahr 2003 verbrauchte Deutschlands statistischer Durchschnittseinwohner 5597,7 kW·h und lag damit an elfthöchster Stelle in Europa und wurde auf Rang 27 in der Welt gelistet.
837
+
838
+ Im Jahr 2010 hatten 957 ihren Hauptsitz in Deutschland. Die fünf größten Energieversorgungsunternehmen gemessen am Umsatz sind , , , und die .
839
+
840
+ Der Anteil an zur Stromgewinnung wie z. B. oder ist in Deutschland vergleichsweise hoch.
841
+
842
+
843
+
844
+ == Recht ==
845
+ === Geschichte ===
846
+
847
+
848
+ Das Deutsche Recht hat eine lange, bis in germanische Zeit zurückreichende Tradition. Im Mittelalter wurden bedeutende Rechtssammlungen wie der angelegt, die nicht Recht setzen, sondern vorhandenes Gewohnheitsrecht fixieren sollten. Ab dem 12. Jahrhundert wurde im zunehmend , welches wegen seiner Exaktheit und Universalität als dem einheimischen germanischen Recht überlegen empfunden wurde. Aufgrund seiner staatlichen Zersplitterung kannte das aber, von wenigen Kodifikationen wie der abgesehen, kein einheitliches deutsches Recht.
849
+
850
+ Von nicht zu unterschätzender Bedeutung war die Einrichtung des s im Jahr 1495 als Rechtsmittelgericht des Reichs gegen Entscheidungen der Gerichte der einzelnen deutschen Staaten. Allerdings besaßen bestimmte deutsche Staaten das '''', also das Privileg, dass gegen Entscheidungen ihrer Gerichte kein Rechtsmittel zum Reichskammergericht gegeben war.
851
+
852
+ in wird seit 2002 als genutzt.]]
853
+
854
+ Im 18. Jahrhundert gaben sich einzelne deutsche Staaten vom Geist der geprägte Gesetzwerke wie den von 1756 und das von 1794. 1812 wurde in den ein modernes (ABGB) in Kraft gesetzt. Die napoleonische Ära brachte die Einführung des wegweisenden in den von Frankreich annektierten deutschen Gebieten und einigen -Staaten, bei der es auch nach der Niederlage Napoleons . Ansonsten wurde in vielen Staaten des weiterhin teilweise noch römisches und germanisches Recht angewendet.
855
+
856
+ Erst mit Schaffung der staatlichen Einheit im Jahr 1871 war schließlich die Voraussetzung für einheitliche Gesetze im Deutschen Reich gegeben. Bereits 1871 wurde das verabschiedet, zum 1. Oktober 1879 traten die in Kraft: , , , und weitere Einführungs- und Nebengesetze. Zum 1. Oktober 1879 nahm auch das als oberstes Gericht des Reichs seine Arbeit auf. Am 1. Januar 1900 traten schließlich das (BGB) und das (HGB) in Kraft und schufen auch auf dem Gebiet des s und des Rechtseinheit.
857
+
858
+ Der pervertierte das Recht zum Mittel der Gewaltherrschaft, wofür hier stellvertretend die Terrorurteile des s zu nennen sind. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde in Deutschland dann wieder ein Rechtsstaat geschaffen. Auf dem Gebiet der DDR hingegen, wo die Doktrin der „einheitlichen sozialistischen Staatsmacht“ galt und Gewaltenteilung und Unabhängigkeit der Gerichte unbekannt waren, kehrten erst im Zuge der und letztlich mit der Wiederherstellung der staatlichen Einheit im Jahr 1990 wieder rechtsstaatliche Verhältnisse ein.
859
+
860
+
861
+ === Rechtswesen ===
862
+
863
+
864
+ s in Karlsruhe]]
865
+
866
+ Die Bundesrepublik Deutschland versteht sich als (, Abs. 1 Satz 1 GG), was bedeutet, dass staatliche Tätigkeit nur durch das Recht begründet werden kann und durch das Recht begrenzt wird. Wer durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt wird, hat das Recht, bei Gericht um Rechtsschutz hiergegen nachzusuchen ( Abs. 4 GG). Die sind unabhängig und unterliegen keinerlei Weisungen.
867
+
868
+ Die wird im Wesentlichen von en der Bundesländer ausgeübt: In und durch die e, die e und die e (in Berlin genannt), in Arbeitssachen durch die e und die Landesarbeitsgerichte, in durch die und die e (in drei Bundesländern ''Verwaltungsgerichtshof'' genannt), in Sozialrechtssachen durch die e und die Landessozialgerichte und in Finanzgerichtssachen durch die e. Als Bundesgericht besteht für den gewerblichen Rechtsschutz das . Daneben existieren als Rechtsmittelgerichte die obersten Gerichtshöfe des Bundes ( GG): Der als oberstes Zivil- und Strafgericht, das , das , das und der . Für verfassungsrechtliche Streitigkeiten besteht außerdem das ( GG), dessen Entscheidungen Gesetzeskraft entfalten können und so andere Gerichte binden.
869
+
870
+ Zunehmende Bedeutung hat das und die Rechtsprechung des gewonnen.
871
+
872
+ == Verkehr ==
873
+ im europäischen Korridorkonzept]]
874
+
875
+ Aufgrund der dichten Besiedlung und zentralen Lage in Europa besteht in Deutschland ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Insbesondere für den stellt es ein wichtiges dar. Durch das Konzept der soll Deutschland als Transferraum zwischen dem ersten europäischen (der sogenannten , zu der auch Westdeutschland gehört) und dem Kernwirtschaftsraum in , zu dem auch Ostdeutschland gehört, gefördert werden. Wichtige Projekte in diesen Netzen sind die Eisenbahnachsen Lyon/Genua–Rotterdam/Antwerpen, (Paris–Ostfrankreich–Südwestdeutschland), (Paris–Brüssel–Köln–Amsterdam–London), und die . Ferner ist Deutschland der westliche Ausgangspunkt einiger .
876
+
877
+ Der Güterverkehr hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stetig von der Schiene auf die Straße verlagert. Als Gegenmaßnahme wurde 2005 eine für Lastkraftwagen eingeführt. Im Bereich des Schienenverkehrs wurden in den letzten Jahren von der vor allem unrentable Nebenstrecken sowie und stillgelegt sowie Personenfernverkehrsverbindungen eingestellt.
878
+
879
+ Für die Zukunft wird eine weitere Zunahme des Verkehrs erwartet. Der sieht im Zeitraum 2001–2015 ein Investitionsvolumen von insgesamt etwa 150 Milliarden Euro vor, um den erwarteten Zuwachs im motorisierten Personenverkehr um 20 Prozent (1997–2015) und im Güterverkehr um 64 Prozent (1997–2005) zu bewältigen.
880
+
881
+ === Straßenverkehr ===
882
+ en]]
883
+
884
+ Bereits die Römer legten gepflasterte an, die aber wieder verfielen. Die ersten n wurden im 18. Jahrhundert erbaut. Die Erfindung des Automobils gab dem Straßenbau neue Impulse. Die erste Autobahn der Welt, die in Berlin, wurde 1921 in Deutschland gebaut. Der hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die als wichtigsten Verkehrsträger abgelöst. Deutschland besitzt eines der dichtesten e der Welt. Das nnetz umfasste am 1. Januar 2007 12.531 Kilometer und 40.711 Kilometer n. Weiterhin umfasste das überörtliche Straßennetz 86.597 Kilometer n, 91.520 Kilometer n und die n.
885
+
886
+ Im Jahr 2006 starben 5094 Menschen im Straßenverkehr. Um die Gefahren und Belastungen des Straßenverkehrs zu reduzieren, wurden in vielen deutschen Städten n, und n eingerichtet. Dies hat zur Folge, dass die Anzahl der getöteten Verkehrsteilnehmer seither abnimmt. Starben 2009 noch 4152 Personen im Straßenverkehr, waren es im Jahr 2010 noch 3.648 Menschen. Eine Abnahme gegenüber 2009 von 12 % oder 504 Personen.Statistisches Bundesamt: , Stand: 2010. Abgerufen am 10. November 2011.
887
+
888
+
889
+
890
+ === Schienenverkehr ===
891
+ im ]]
892
+
893
+ Deutschland verfügt über ein von etwa 35.000 Kilometern Länge. Es wird täglich von bis zu etwa 50.000 Personen- und Güterzügen befahren.
894
+
895
+ Im Rahmen der wurden die en (West) und (Ost) zum 1. Januar 1994 in das privatwirtschaftliche Unternehmen überführt. Es organisiert den Großteil des Eisenbahnverkehrs in Deutschland. Neben der DB AG befahren rund 350 weitere (zumeist en) das deutsche Eisenbahnnetz. Während sich der Staat aus dem operativen Betrieb zurückgezogen hat, finanziert er den Großteil des Netzunterhalts und -ausbaus sowie (über ) weitgehend den Regionalverkehr.
896
+
897
+ ( (IRE), (RB), (RE) und en (S)) und ( (IC) und (ICE)) fahren weitgehend nach . Für stehen in einer Gesamtlänge von etwa 2000 Kilometer zur Verfügung.
898
+
899
+ Während die der Eisenbahn über lange Jahre kontinuierlich zurückgingen und deshalb umfangreiche durchgeführt wurden, steigen ihre Anteile seit etwa 2005 wieder, insbesondere im Güterverkehr, kontinuierlich. Mit einem Wachstum der Verkehrsleistung von über zehn Prozent pro Jahr ist der Schienengüterverkehr der am schnellsten wachsende Verkehrsträger in Deutschland.
900
+
901
+ Die dritte Stufe der Bahnreform, in Form einer teilweisen der Deutschen Bahn AG, steht in der öffentlichen Kritik.
902
+
903
+
904
+
905
+ === Nahverkehr ===
906
+ ]]
907
+
908
+ 1881 eröffnete in bei Berlin die erste elektrische Straßenbahn der Welt. Dieses Verkehrsmittel dominierte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den Nahverkehr der größeren Städte in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden vor allem in Westdeutschland viele Straßenbahnen stillgelegt, andere zu en mit innerstädtischen Tunnelstrecken umgebaut. Ersetzt wurden sie durch -Verkehre, die auch auf dem Land flächendeckend vorhanden sind und nahezu jeden Ort erschließen. Allerdings wurden die Busnetze durch den Bevölkerungsrückgang im ländlichen Raum zuletzt ausgedünnt und häufig durch -Systeme ersetzt. Nur in den größten Städten wurden im 20. Jahrhundert en angelegt und mit en zu einem Schnellbahnnetz für Stadt und Umland kombiniert. Die ermöglichen es, sämtliche Verkehrsmittel in einer Region mit einem Fahrschein zu einem einheitlichen Preis zu benutzen.
909
+
910
+ Seit den 1980er-Jahren wurden in den Städten und auf dem Land angelegt und ausgebaut, sodass heute das Fahrrad wieder eine zunehmende Rolle im Nahverkehr spielt. Im internationalen Vergleich ist auch der öffentliche Nahverkehr in den größeren Städten Deutschlands durch hohe Effektivität und Flächendeckung gekennzeichnet, wobei es zwischen einzelnen Regionen durchaus Unterschiede gibt: Während die Verkehrssysteme in München oder Berlin als vorbildlich gelten, wird das Netz im Ruhrgebiet häufig als unterdurchschnittlich kritisiert.
911
+
912
+ === Luftverkehr ===
913
+ ]]
914
+
915
+ Mit rund 550 und verfügt Deutschland über eine der größten Dichte an Start- und Landeplätzen weltweit. 16 Flughäfen des Landes bieten internationalen Flugverkehr an.
916
+
917
+ Der ist gemessen an der Anzahl abgefertigter Passagiere (2010: 53,0 Mio.) der größte Deutschlands, der drittgrößte Europas und gemessen am Frachtaufkommen der größte Flughafen Europas. Die größte deutsche Fluggesellschaft betreibt in Frankfurt, auf dem zweitgrößten deutschen Flughafen in sowie auf dem drittgrößten deutschen Flughafen in interkontinentale Drehkreuze. Im Bau befindet sich derzeit der , der nach seiner für das Jahr 2012 geplanten Inbetriebnahme der drittgrößte Flughafen Deutschlands sein wird. , die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft, betreibt auf ihrem Heimatflughafen in Berlin-Tegel sowie in München, Düsseldorf, Palma de Mallorca und Wien weitere internationale Drehkreuze.
918
+
919
+
920
+
921
+ === Seeverkehr ===
922
+ am ]]
923
+
924
+ Aufgrund des überproportional hohen santeils ist Deutschland in erheblicher Weise auf den Seehandel angewiesen. Es verfügt über eine Anzahl moderner , wickelt aber auch große Anteile seines Handels nach über die Häfen von Nachbarländern, vor allem der , ab. Um künftig wieder größere Anteile in eigenen Häfen umzuschlagen, gibt es derzeit mehrere große Bauprojekte. Dazu gehört der Bau eines vierten , die geplante – und sehr umstrittene – Vertiefung von und und der neue in . Er wird als einziger echter Tiefwasserhafen in Deutschland ab 2010 die größten dann in Fahrt befindlichen e abfertigen können. Die drei umschlagstärksten Seehäfen in Deutschland sind , und mit . Der wichtigste Ostseehafen ist .
925
+
926
+ Wichtigste Seeschifffahrtsstraßen sind Unterelbe und Unterweser. Der ist auch für den Transitverkehr bedeutsam. Vor der deutschen Ostseeküste liegt mit der die meistbefahrene und unfallgefährdetste Schiffsroute der Ostsee.
927
+
928
+ Es gibt in Deutschland ein gut ausgebautes Netz von n für die . Die wichtigsten schiffbaren Flüsse sind , , , und . Bedeutende Binnenkanäle sind der , der , der und der . Der überwindet die große europäische und ermöglicht so einen direkten Schifffahrtsweg von der Nord- und Ostsee zum . Der Komplex der ist mit einem Umschlag von mehr als 70 Millionen Tonnen der wichtigste und umschlagstärkste Deutschlands und zudem der größte Binnenhafen der Welt, gefolgt vom .
929
+
930
+ == Kultur ==
931
+ , 1786   (1. Kapitel aus dem )
932
+ ]]
933
+
934
+ Die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte, deren Wurzeln bis in die Zeit der , und zurückreichen, hat seit dem Mittelalter eine Vielzahl von stil- und epochenprägenden Persönlichkeiten hervorgebracht. In den verschiedensten Disziplinen wurden deutschsprachige Kulturschaffende Wegbereiter neuer geistiger Strömungen und Entwicklungen. Bis heute zählen einige der einflussreichsten deutschen Künstler zu den Protagonisten der .BBC: . Abgerufen am 14. September 2010.
935
+
936
+ Die deutsche Kultur hat sich, da Deutschland lange nicht als Nationalstaat existierte, über Jahrhunderte vor allem über die gemeinsame Sprache definiert. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Begriff zunehmend auf Kulturbeiträge von Deutschen bzw. innerhalb deutscher Territorien bezogen, was aber der auch zuvor bestandenen deutschen Identität jener Kulturschaffenden nicht abträglich war. Aus der Zeit vor 1871 stammt der teilweise noch verwendete Begriff vom ''Land der Dichter und Denker'',Marco Fröb, ''Die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Standortwettbewerb'', GRIN Verlag, 2007, . dem auch über die hinaus um 1900 viele das Charakteristikum einer ''deutschen '' zugeschrieben haben.Vgl. , ''Nation und Nationalismus in Deutschland: 1770–1990'', 3., überarb. und erw. Aufl., Beck, München 1996, ISBN 3-406-34086-5,
937
+
938
+ .]]
939
+
940
+ Durch die Verbreitung von im 20. Jahrhundert hat die in der deutschen Gesellschaft einen neuen Stellenwert erhalten. Die Verbreitung des s im 21. Jahrhundert hat zu einer Ausdifferenzierung der Kulturlandschaft geführt und die mannigfaltigen Nischen- und in ihrer Ausprägung verändert.docupedia.de: , Stand: 2010. Abgerufen am 21. September 2010.
941
+
942
+ Die Kulturpolitik in Deutschland fällt verfassungsgemäß in die Zuständigkeit der Bundesländer. Kulturelle Vielfalt und regionale Identität sollen damit gewährleistet sein. Im ist der '''' zuständig für kulturelle Einrichtungen und Projekte von nationaler und gesamtstaatlicher Bedeutung. Seit dem 1993 verfügt die EU über für Kulturschaffende wichtige Kompetenzen im Bereich . Der Verbreitung der deutschen Sprache und Kultur in der Welt dienen die e mit weltweit 136 Standorten in rund 90 Ländern.Goethe-Institut: . Abgerufen am 15. September 2010.
943
+
944
+ Laut einer Umfrage in 27 Staaten für die im Jahr 2011 genießt Deutschland weltweit das höchste Ansehen unter 16 untersuchten Ländern. Durchschnittlich bewerten 62 Prozent der Befragten Deutschlands internationalen Einfluss als positiv, 15 Prozent haben ein negatives Bild. Damit bestätigt das Land den ersten Platz zum vierten Mal in Folge seit dem Jahr 2008., ''Spiegel Online'', Meldung vom 19. April 2010. Abgerufen am 20. April 2010., Meldung vom 7. März 2011. Abgerufen am 7. März 2010.
945
+
946
+ === Philosophie ===
947
+
948
+
949
+ ]]
950
+
951
+ Zu den einflussreichsten deutschen Philosophen zählen , , , , , und . Mehrere bedeutsame philosophische Strömungen gingen von deutschen Philosophen aus: Der ebenso wie der von und begründete . Im 20. Jahrhundert war vor allem die der sogenannten von und bedeutsam. In ihrer Nachfolge wurde zu einem der weltweit bekanntesten lebenden Philosophen.
952
+
953
+ === Deutsche Literatur ===
954
+
955
+
956
+
957
+ Die deutsche Literatur reicht zurück bis in das Mittelalter, hervorzuheben ist zum Beispiel . Als bedeutendste deutsche Autoren gelten u. a. und sowie die . Mit , , , und oder stachen zu ihrer Zeit wichtige Literaten hervor.
958
+
959
+ Im 20. Jahrhundert waren deutsche (1902), (1908), (1910), (1912), (1929), (1946), (1972) und (1999), im 21. Jahrhundert (2009).
960
+
961
+ Die gilt als bedeutendster Treffpunkt des internationalen Verlagswesens und der Literaturszene. Dort wird jährlich der „beste Roman deutscher Sprache“ mit dem ausgezeichnet.
962
+
963
+ === Musik ===
964
+
965
+ , ]]
966
+
967
+ Die Geschichte der europäischen wird über weite Strecken von deutschen Komponisten geprägt. Aufgrund der zentralen Lage Deutschlands konnten hier unterschiedliche Musiktraditionen aus ganz Europa zusammenfließen.
968
+
969
+ (1770–1827)]]
970
+
971
+ In der Barockzeit erlebten die Kirchenmusik und der Orgelbau eine große Blüte. Wichtige Barockkomponisten waren u. a. , , , , . Stilbildend für die waren aus Deutschland die Komponisten der , und , der auch als österreichischer Komponist gilt. Beginnend zur Zeit des wurde der begleitete Liedgesang durch Komponisten wie , und zu einer eigenen Kunstgattung entwickelt. Weitere wichtige deutsche romantische Komponisten waren , , und . An die Musik von , , , konnte die österreichische atonale anknüpfen.
972
+
973
+ s Musik steht im Spannungsfeld von sozialistischem Realismus und der Anknüpfung an die Vorkriegsmoderne. Nach 1950, mitgeprägt durch die war in Westdeutschland die Entwicklung der seriellen und elektronischen Musik durch Komponisten wie bedeutend. Wichtige zeitgenössische deutsche Komponisten sind z. B. und .
974
+
975
+ Die Entwicklung des Chorgesanges in Deutschland wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen und auch in der Folgezeit stark gebremst. Erst seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts findet in dieser Richtung wieder ein Aufschwung von internationaler Bedeutung statt.
976
+
977
+
978
+
979
+ Deutschland ist seit 2010 aus ökonomischer Sicht der drittgrößte Musikmarkt der Welt. Es hat sich eine sehr vielfältige Musik- und Kunstszene ausgeprägt, die vermehrt von der Hauptstadt Berlin ausgeht. Im Bereich der und wurden Künstler wie , , , , und über die Landesgrenzen hinaus im gesamten deutschsprachigen Raum populär. Seit der Entstehung in den 1980er-Jahren ist deutschsprachiger verbreitet.
980
+
981
+ Zu den erfolgreichsten Punkbands gehören und . Daneben kommt auch eine ansehnliche Zahl an international bedeutenden musikern aus Deutschland. Stilprägend im Bereich Swingmusik war der vor allem in Deutschland und Frankreich gepflegte . In der Entwicklung der haben Musiker aus Deutschland, insbesondere die Band sowie , Pionierarbeit geleistet. International erfolgreich sind und waren , und .
982
+
983
+ Bekannte Vertreter der deutschsprachigen Popmusik im vergangenen Jahrzehnt sind unter anderem Bands wie , und . Ein weiteres aktuelles Phänomen der deutschen Musikkultur ist auch die Band , welche vor allem bei weiblichen n beliebt ist. Kommerziell erfolgreiche deutschsprachige -Künstler sind , oder .
984
+
985
+
986
+ === Film ===
987
+ , Präsidentin der ]]
988
+
989
+
990
+ Im Jahr 2009 wurden in Deutschland 195 Kinospielfilme (2003: 80 Spielfilme) mit vorwiegend deutscher Beteiligung produziert, darunter 65 Kinodokumentarfilme. Der Marktanteil deutschsprachiger Produktionen betrug 27,4 Prozent (18,9 % im Jahr 2007) und entspricht dem höchsten Wert seit 1990.Europäische Audiovisuelle Informationsstelle: , Pressemitteilung vom 6. Mai 2010. Abgerufen am 1. September 2011.
991
+
992
+ Zu den profiliertesten deutschen Regisseuren der Gegenwart zählen u. a. , , , , , , , , , , , , und sowie der 2011 verstorbene .
993
+
994
+ Die wichtigste nationale Auszeichnung ist der , der jährlich von der vergeben wird. Der wird jedes zweite Jahr in Berlin vergeben und zeichnet die wichtigsten Produktionen aus Europa aus. Die (Berlinale) werden jedes Jahr im Februar aufgeführt und haben sich als bedeutendes Ereignis der Filmwelt etabliert.
995
+
996
+
997
+
998
+ === Bildende Kunst ===
999
+ '', Aquarell (1502), ]]
1000
+
1001
+ Bedeutende deutsche künstler sind unter anderem , , , dessen Hauptwerk der berühmte ist, und, der wohl bekannteste unter ihnen, .
1002
+ Die bedeutendsten aus Deutschland stammenden sind sowie der in Siegen geborene, aber nach Antwerpen ausgewanderte .
1003
+ Weitere Künstler von Weltruf sind der er , der , die und , der und oder die zu den zählenden und .
1004
+ Herausragende Bedeutung bezüglich ihrer Rezeption in der Weltkunst erfahren die beiden expressionistischen Künstlergemeinschaften und .
1005
+
1006
+ In der DDR war die um , und prägend.
1007
+
1008
+ Zu den wichtigen zeitgenössischen Künstlern zählen der , der in der Tradition der stehende , die den prägenden und sowie die für Ironie bekannte . Der die „trügerische Idylle“ darstellende , der zur gezählte und der auf Historienbilder konzentrierte sind Beispiele für sehr erfolgreiche Künstler der .
1009
+
1010
+ Zu den bekanntesten deutschen Fotografen zählen , und .
1011
+
1012
+
1013
+ === Architektur ===
1014
+
1015
+ und die ]]
1016
+
1017
+ Deutschland hat eine reiche und vielfältige , die eng verwoben mit der abendländischen Architekturgeschichte der Nachbarländer ist. Grundlage war vor allem die , aus der zahlreiche Bauwerke erhalten sind, wie beispielsweise die in und das erst vor einigen Jahren freigelegte . Einige Bauten wie zum Beispiel die zeigen heute noch die Entwicklung zur , die im Heiligen Römischen Reich etwa 1030 einsetzt. Die begann in Frankreich, die ersten gotischen Bauwerke im Heiligen Römischen Reich wurden ab etwa 1230 errichtet, zum Beispiel die in Trier.
1018
+
1019
+ Um etwa 1520 kam die aus dem Gebiet des heutigen Italien in das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, als herausragendes Beispiel gilt das . Auch der setzte hier erst verzögert (ab 1650) ein. Einige Beispiele sind die Werke von , die und das . Etwa 1770 setzt die Stilepoche des ein. Prominente Bauwerke sind das in Berlin, das und das . Einige der bekanntesten Bauwerke Deutschlands wurden in der Stilepoche des (1840–1900) gebaut, als Beispiele genannt seien und der .
1020
+
1021
+ , München]]
1022
+
1023
+ Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren deutsche Architekten Vorreiter der . , und das setzten Impulse, die die Architektur bis heute weltweit prägen. Die monumentale stellte einen markanten Einschnitt in der deutschen Architekturgeschichte dar. In der Zeit des Wiederaufbaus herrschte Pragmatismus vor, erst allmählich fand die Architekturszene zu neuen Ausdrucksformen. In der Bundesrepublik war das 1972 fertig gestellte ein wichtiges Projekt, das das neue Selbstverständnis deutscher Architektur in die Welt trug.
1024
+
1025
+ In den letzten Jahrzehnten hat sich die Entwicklung der Architektur globalisiert. Deutsche Architekten sind weltweit aktiv, sind jedoch auf dem internationalen Architekturmarkt eher unauffällig und konnten nicht wieder an die frühere Bedeutung anknüpfen. Dennoch arbeitet die deutsche Baubranche heute insgesamt auf höchstem internationalen Niveau in Hinsicht auf Gestaltung und Baukonstruktion. Um die Wahrnehmung der Architektur im In- und Ausland zu verbessern wurde 2007 die gegründet.
1026
+
1027
+
1028
+ === Kultur- und Baudenkmäler ===
1029
+ ]]
1030
+
1031
+ Die führt 36 deutsche Beiträge zum auf, die auf 15 der 16 deutschen Länder verteilt sind (lediglich Hamburg besitzt kein Welterbe): 33 Weltkultur- und 3 -naturerben. Die Liste wurde mit dem 1978 eröffnet; jüngster Neuzugang waren 2011 die . Zudem führt die UNESCO mit der und dem zwei auf (siehe Leiste am Ende des Kapitels). Bisher strich die UNESCO eine von der  – das (Welterbe-Status von 2004 bis 2009) – aufgrund des Baus der , die die UNESCO als Bedrohung für die Landschaft sah.
1032
+
1033
+ ]]
1034
+
1035
+ Besonders hohe Besucherzahlen erreichen Kulturdenkmäler, die eine Vorstellung von deutscher Romantik erwecken und nicht zwingend als Weltkulturerbe ausgezeichnet sein müssen. So gehören die Schlösser Neuschwanstein und , die sowie die mittelalterlichen Stadtkerne von und zu den weltweit bekannten touristischen Zielen.
1036
+
1037
+ Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich aber auch Denkmäler und Stadtbilder aus der Zeit der . Geschlossene historische Stadtbilder sind in den deutschen Großstädten heute kaum noch anzutreffen, da der Zweite Weltkrieg und der Wiederaufbau der einen Großteil der Kulturdenkmäler unwiederbringlich zerstört hat. Klein- und Mittelstädte mit weitgehend geschlossenen historischen Altstadtbildern sind aber in Deutschland noch recht häufig anzutreffen.
1038
+
1039
+
1040
+
1041
+
1042
+
1043
+ === Museen ===
1044
+ gehört zum der UNESCO.]]
1045
+
1046
+ Es existieren mehr als 6000 Museen, wozu auch private und öffentliche Sammlungen, Schlösser und Gärten gehören. Zu den größten und bekanntesten musealen Einrichtungen gehören das in München, weltweit größtes naturwissenschaftlich-technisches Museum, und das in Nürnberg mit einer der bedeutendsten Sammlungen zu Kultur und Kunst von der Vor- und Frühgeschichte bis zur unmittelbaren Gegenwart.
1047
+
1048
+ Berlin mit der und zahlreichen weltweit bedeutsamen Museen bildet einen Schwerpunkt in der Museumslandschaft.
1049
+
1050
+
1051
+
1052
+
1053
+ === Feiern und Feste ===
1054
+
1055
+ ist seit Jahrhunderten Bestandteil deutscher Festtagstradition.]]
1056
+
1057
+ ist der am 3. Oktober, wie es im über den Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland vereinbart wurde. Alle übrigen Feiertage beruhen auf Gesetzen der Länder. Acht von ihnen sind in allen 16 Ländern Feiertage: , , , , die beiden , und der . Wie die Sonntage sind „die staatlich anerkannten Feiertage als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt“.Art. 139 der Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919, der nach GG „Bestandteil dieses Grundgesetzes“ ist.
1058
+
1059
+ Eine der größten touristischen Attraktionen ist das in München (mundartlich auch ''„d’ Wiesn“''), das größte der Welt. Bedeutende Veranstaltungen von sind unter anderem der , die und die . In findet alljährlich das größte der Welt statt.
1060
+ Die , eine seit Ende des 19. Jahrhunderts in Kiel ausgetragene , ist das größte Segelsportereignis der Welt und zugleich das größte Sommerfest im Norden Europas.
1061
+
1062
+ Überregionale Veranstaltungen:
1063
+ * Zum an einem Sonntag Mitte Mai finden in vielen spezielle Veranstaltungen statt. In vielen Städten wird zusätzlich regelmäßig eine „“ oder „“ durchgeführt.
1064
+ * Jährlich am Pfingstmontag können zum in allen Bundesländern Wind- und Wassermühlen besichtigt werden.
1065
+ * Zum Sommeranfang am 21. Juni veranstalten viele deutsche Städte eine '''', d. h. einen Tag der Straßenmusik.
1066
+ * Am letzten Juniwochenende werden deutschlandweit zum zeitgenössische Bauwerke präsentiert.
1067
+ * Am zweiten Sonntag im September liegt der jährliche .
1068
+
1069
+ === Küche ===
1070
+
1071
+ - und Käsespezialitäten]]
1072
+
1073
+ Die deutsche Küche ist äußerst vielfältig und variiert stark von Region zu Region. Bekannt ist Deutschland vor allem für seine deftigen und schweren Gerichte wie gepökeltes oder auch mit ,Nicht zufällig wurden die Deutschen im Zweiten Weltkrieg von den Amerikanern „Krauts“ genannt. mit geräucherter oder sowie verschiedene . Aber auch sehr alte und einfache Speisen wie zum Beispiel oder sind Tradition. Die regionale Küche ist außerdem von den umliegenden Ländern beeinflusst.
1074
+
1075
+ Vor allem in Norddeutschland werden sehr viele Kartoffeln in vielseitigen Zubereitungsformen gegessen, im Süden kommen jedoch die traditionellen , und hinzu. Regionale Besonderheiten sind zum Beispiel die in Altbayern, die der Franken, der im Saarland, die n in Baden-Württemberg, , der , in Hessen der „mit Musik“ ( und Zwiebeln) und der .
1076
+
1077
+ ]]
1078
+
1079
+ Viele Deutsche lieben ihr regional sehr verschiedenartiges sowie die verschiedenen sorten (aus klimatischen Gründen ist der Weinanbau und -konsum im Westen und Süden verbreiteter als im Norden und Osten). , meistens mit versetzt, ist das in Deutschland am häufigsten konsumierte Erfrischungsgetränk. Auch wird verhältnismäßig viel Obstsaft, vor allem Apfelsaft, getrunken.
1080
+
1081
+ Ähnlich wie in anderen europäischen Staaten gibt es auch in Deutschland einen Trend weg von den traditionellen schweren Speisen zu leichterer, fettärmerer Kost.
1082
+
1083
+ In Deutschland findet man eine landestypisch große Variationsbreite an herzhaften Brotsorten und Wurstaufschnitten. Traditionell wird mittags die warme Mahlzeit und abends eine Brotmahlzeit eingenommen. Der Tag beginnt meist mit einem Frühstück auf der Grundlage von Brot oder Brötchen/Semmeln, neben herzhaften sind süße Brotaufstriche (, n, Schokocremes usw.) und ein gekochtes Ei sehr beliebt. Dazu wird , im Norden verstärkt auch getrunken.
1084
+
1085
+ Süßes Gebäck und große Buttercreme- oder Sahnetorten wie oder gehören in Deutschland zum traditionellen Festtagsprogramm. Sie werden zum Nachmittagskaffee gereicht. Im Bergischen Land wird die mit frischen n serviert.
1086
+
1087
+
1088
+ == Gesellschaft ==
1089
+ === Soziales ===
1090
+ (Sitz des Bundesrates in Berlin).]]
1091
+
1092
+ In Deutschland ist die rechtliche der Geschlechter verwirklicht. Ein soll daneben Diskriminierungen aufgrund der , der Herkunft, der oder , einer , des oder der (etwa ) verhindern.
1093
+
1094
+ Deutschland bietet seinen Bewohnern vergleichsweise umfangreiche rechtliche Ansprüche auf soziale Absicherung. Für Arbeitnehmer besteht eine Pflichtmitgliedschaft in der , die aus fünf sogenannten Säulen besteht: , , , und . Diese soziale Grundsicherung wird grundsätzlich durch Beiträge der Versicherten finanziert, die Defizite allerdings durch Steuergelder ausgeglichen.
1095
+
1096
+ In Deutschland lebten 2003 etwa 15 Prozent der Kinder bis 15 Jahre und mehr als 19 Prozent der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren in , wobei die relative Armut von Kindern in Deutschland nach UN-Angaben stärker wächst als in den meisten anderen Industrieländern. Die Zahl der funktionalen Analphabeten liegt in Deutschland noch immer, je nach Abgrenzungsmethode, zwischen etwa 6,5 Prozent und mehr als 11 Prozent der erwachsenen Bevölkerung.
1097
+
1098
+
1099
+
1100
+ Die beginnt im Kaiserreich. Spätere Regierungen haben sie nach und nach erweitert und um zusätzliche soziale Transferleistungen ergänzt, wodurch heute ein großer Teil des für Soziales verwendet wird.
1101
+
1102
+ Das deutsche Gesundheitswesen gehört zu den höchst entwickelten der Welt, was sich in der international sehr niedrigen Rate der , der hohen durchschnittlichen sowie dem hohen Prozentsatz erfolgreicher Operationen zeigt. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland lag 2007/09 bei 77,4 Jahren für Männer und bei 82,6 für Frauen.. Welt Online, Meldung vom 4. November 2010. Abgerufen am 4. November 2010. Die Kindersterblichkeit beträgt etwa 5 von 1000 Geburten.United Nations – Department of Economic and Social Affairs: . Abgerufen am 1. Februar 2010.
1103
+
1104
+ Deutschland verfügt über ein umlagenfinanziertes Rentensystem. Dies bedeutet, dass die jeweils arbeitende Bevölkerung durch ihre Beiträge die Zahlungen an die Rentner finanziert. Die derzeit niedrige Geburtenrate sowie die hohe Arbeitslosigkeit stellen ein Problem für dieses Rentensystem dar.
1105
+
1106
+ Durch die bzw. durch das ist die finanzielle Grundabsicherung sichergestellt.
1107
+
1108
+ Neben den vom Staat organisierten en der Bürger untereinander gibt es noch innerstaatliche Transferleistungen. Durch den sind Bundesländer mit hohem dazu verpflichtet, einen Teil ihrer Einnahmen an schlechter gestellte Länder abzugeben, damit die Lebensverhältnisse in Deutschland nicht zu weit auseinander gehen. Durch den auf die Einkommenssteuer erhobenen sollen die den neuen Bundesländern entstandenen teilungsbedingten Lasten gemildert werden.
1109
+
1110
+
1111
+ === Gesundheit ===
1112
+
1113
+ ]]
1114
+
1115
+ Das umfasst die Leistungserbringer, also , , usw., den Staat (, Länder, ), die en, die Unfall-, Pflege- und Rentenversicherung, die , die Arbeitgeber und Arbeitnehmer und ihre Verbände, weitere im Gesundheitswesen tätige Interessenverbände und nicht zuletzt die en, z. T. vertreten durch Patientenverbände und en.
1116
+
1117
+ Abgesehen von staatlichen werden die Versorgungsleistungen weitgehend privat erbracht. Außerhalb der Krankenhäuser dominieren freie Berufe, wie niedergelassene Ärzte und Apotheker, und private Unternehmen, beispielsweise die pharmazeutische und die medizintechnische Industrie. Krankenhäuser werden häufig noch in gemeinnütziger Trägerschaft geführt, zunehmend jedoch privatisiert. Der Staat beteiligt sich als Leistungserbringer nur nachrangig in Form von , kommunalen Krankenhäusern oder Hochschulkliniken.
1118
+
1119
+ Der größte Teil der deutschen Bevölkerung ist in der (GKV) versichert, deren Beiträge sich hauptsächlich an der Höhe des Einkommens des Versicherten orientieren. Familienmitglieder sind unter bestimmten Bedingungen beitragsfrei mitversichert. Der Leistungsanspruch ist unabhängig von der Höhe der gezahlten Beiträge. Etwa 10,5 Prozent der Bevölkerung sind .
1120
+
1121
+ === Bildung ===
1122
+
1123
+ , gegründet im Jahr 1386]]
1124
+
1125
+ Das liegt in der Verantwortung der Länder, wird jedoch durch bundesweite Konferenzen der koordiniert. Je nach Bundesland besteht eine neun- bis dreizehnjährige . Der Besuch der dauert mindestens neun Jahre. Danach können n bzw. n besucht werden. Die meisten deutschen Bundesländer haben ein mit , und . Die wird – je nach Bundesland – nach zwölf oder dreizehn Schuljahren erworben.
1126
+
1127
+ Praktisch alle jungen Erwachsenen besuchen nach der Schule eine weiterführende Bildungseinrichtung. in Betrieben besuchen in der Regel an ein oder zwei Tagen in der Woche die . können zwischen und anwendungsorientierten n (n) wählen.
1128
+
1129
+ im ]]
1130
+
1131
+ Auch die berufliche Weiterbildung spielt eine große Rolle. Für Arbeitslose stellt die Weiterbildungsgutscheine bereit.
1132
+ Vor ihrer beruflichen Ausbildung können Jugendliche außerdem sogenannte Freiwilligendienste, wie ein oder ein , absolvieren.
1133
+
1134
+ Die kritisiert die deutsche , da insbesondere die Schulerfolge von Kindern mit Migrationshintergrund unter dem Durchschnitt liegen (). Entgegen den Reformbemühungen der letzten Jahrzehnte ist es weiterhin statistisch signifikant unwahrscheinlicher, dass das (Allgemeine Hochschulreife) oder einen erreichen, als Kinder aus den oder en. Die Ausgaben für Bildung (4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) liegen im OECD-Vergleich unter dem Durchschnitt. Die schulische Förderung im Grundschulalter gilt als verbesserungswürdig, insbesondere was Betreuungsmöglichkeiten und gezielte Förderung schwächerer Schüler angeht.
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+
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+
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+ === Wissenschaft ===
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+ , 1921]]
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+
1140
+ In Deutschland sind en, en und Fachhochschulen Einrichtungen der Forschung und wissenschaftlichen Lehre. Die (Technischen) Universitäten sind zu - und sverfahren berechtigt. Beide Verfahren sollen Bildung nachweisen und wissenschaftliche Erkenntnisse enthalten. Mit der Einführung internationaler Abschlussbezeichnungen im Zuge des wird die bisherige Trennung in den Bezeichnungen im zwischen Fachhochschulen und Universitäten aufgeweicht. Einzelne Hochschuleinrichtungen bilden überhaupt nicht im tertiären Bildungsbereich aus, sondern sind zur postgradualen Bildung oder ausschließlich zur Promotion und Habilitation eingerichtet. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Hochschulen sind in öffentlicher Trägerschaft, werden aber in ihrer Forschung über Drittmittel finanziert (, en, Unternehmen und andere).
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+
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+ (1769–1859)]]
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+
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+ Neben den Universitäten gibt es eine größere Anzahl von Forschungsorganisationen, die deutschlandweit und darüber hinaus tätig sind. Dabei wurde in Deutschland ein System der Arbeitsteilung zwischen der außeruniversitären Forschung und den Universitäten aber auch zwischen den Organisationen geschaffen. Die verpflichtet sich der . Sie führt 78 Institute in Deutschland und besitzt ein Jahresbudget von 1,3 Milliarden Euro. Die ist die größte wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland und betreibt 15 sogenannte Großforschungszentren, die fächerübergreifend an wissenschaftlichen Komplexen arbeiten. Die ist die größte Organisation der . Sie greift in ihren 56 Instituten Ergebnisse der Grundlagenforschung auf und versucht sie wirtschaftlich zu erschließen. Sie stellt der Wirtschaft die Dienstleistung der Auftragsforschung bereit. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch die Entwicklung des -Audioformats. Sie gehört zu den wichtigsten anmeldern und -besitzern in Deutschland. Die ist ein Verbund eigenständiger Forschungseinrichtungen, die sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung arbeiten.
1145
+
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+ über der Antarktis (Fotomontage). Der der wurde unter der Systemführung von Dornier in konstruiert.]]
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+
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+ Aus Deutschland stammen zahlreiche Forscher aus allen Bereichen der modernen Wissenschaften. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Deutschland die weltweit führende wissenschaftliche Nation. Nach 1945 hatte Deutschland diesen Status durch Emigration und eingebüßt; die Folgen sind in einigen Bereichen weitreichend gewesen.
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+
1150
+ und begründeten mit ihren Theorien wichtige Säulen der , auf denen beispielsweise und weiter aufbauen konnten. , der erste Physik-Nobelpreisträger, entdeckte und untersuchte die nach ihm benannte , die noch heute eine wichtige Rolle unter anderem in der medizinischen Diagnostik und der Werkstoffprüfung spielt. schrieb bedeutende Arbeiten zur elektromagnetischen Strahlung, die für die heutige stechnik maßgeblich sind. Die Entwicklungen von , , und haben das Verkehrswesen revolutioniert, die nach Ihren Erfindern benannten und e sind weltweit ein Begriff.
1151
+
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+ Die chemische Forschung wurde unter anderem von und mit geprägt. Mit ihren erfolgreichen Erfindungen sind Namen wie , , , und Bestandteile der technologischen Allgemeinbildung. Auch viele bedeutende Mathematiker wurden in Deutschland geboren, so zum Beispiel , , , , , , , und . Weitere wichtige deutsche Forscher und Wissenschaftler sind , , , , , und .
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+
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+ === Medien ===
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+ der ]]
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+
1157
+ und Fernsehen sind auch von deutschen Erfindern geprägt worden. Die Versorgung der Bevölkerung mit Sendungen zu allen Themen erfolgte bisher über analog verbreitetes (UHF/VHF), regionale (meist analog) und per . Seit 2003 erfolgt die Versorgung mit terrestrischem Fernsehen in Ballungsgebieten digital, das heißt über den -Standard. Eine komplette Digitalisierung des Fernsehens und des s ist geplant. Einige Anbieter bieten ihr Programm inzwischen auch über das Internet an, also im Rahmen von (oft kostenpflichtigem) bzw. als -Angebote.
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+
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+ Deutschland hat ein vom Gesetzgeber gewolltes , das heißt neben dem gebührenfinanzierten existieren zahlreiche private Rundfunkanbieter, deren Programme meist werbefinanziert sind.
1160
+
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+ Beim gibt es neben dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dem unter anderem die Sender der und des angehören, auch . Zu ihnen gehören unter anderem die , die , , , die sowie regionale Anbieter. Neben frei empfangbaren Fernsehsendern existieren außerdem digitale von sowie der Bezahlfernsehsender .
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+
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+ in ]]
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+
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+ Die Hörfunklandschaft Deutschlands ist stark von Regionalsendern geprägt, die meist nur in einem oder einigen aneinander grenzenden Bundesländern senden. Diese Radioprogramme sind oft öffentlich-rechtlich dominiert und werden von den jeweiligen en, wie dem (WDR) oder dem (BR), aber auch von ausgestrahlt.
1166
+
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+ Die überregionale des Landes ist sehr vielfältig, zu den meistgelesenen Tageszeitungen gehören die , die , sowie die . Wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazine sind unter anderem „“, der „“ und die Zeitschrift „“. Charakteristisch für das regionale und lokale Presseangebot ist jedoch der sogenannte Ein-Zeitungs-Kreis, d. h. in den meisten Regionen gibt es nur eine Lokalzeitung und damit ein Monopol., ''Massenmedien in Deutschland'', UVK, Konstanz 2004
1168
+
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+ Ende 2008 verfügten 75 Prozent der Bevölkerung über einen anschluss; etwa 27,5 Prozent konnten auf einen zurückgreifen.International Telecommunication Union: . Abgerufen am 1. Februar 2010. Der Nutzung von '''' kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite der ''Social Networks'' betrug per Januar 2011 47,9 Millionen Personen.
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+
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+ === Sport ===
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+ während der ]]
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+
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+ Sport hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. 2009/10 waren etwa 27,6 Millionen Deutsche in 91.000 Turn- und Sportvereinen organisiert.Deutscher Olympischer Sportbund: , Stand: 2009/2010. Abgerufen am 11. Oktober 2011. Die überwiegende Anzahl der Sportvereine sind im (DOSB) zusammengefasst.
1175
+
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+ Die beliebteste Sportart in Deutschland ist . Über 6,7 Millionen Mitglieder und fast 172.000 Mannschaften (Stand: 2011) sind im organisiert,Deutscher Fußballbund: , Stand: 2011. Abgerufen am 9. Oktober 2011. der die en und ausrichtete und weltweit einer der größten und erfolgreichsten Sportfachverbände ist. Die wurde 1954,1974 und 1990 . Deutschland ist bisher das einzige Land, das im Fußball sowohl bei den Frauen als auch den Männern Europa- und Weltmeister werden konnte. Das größte Stadion ist der (80.720 Plätze), in dem seine Heimspiele austrägt.
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+
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+ ]]
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+
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+ Deutschland war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele im Jahr 1936 und 1972. Die Olympischen Winterspiele wurden im Jahr 1936 ausgetragen. Deutschland nimmt den dritten Platz im der ein.
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+ Die wird oft als die beste Spielklasse der Welt angesehen, die Herren-Nationalmannschaft wurde 2007 zum dritten Mal Weltmeister. Beinahe 850.000 Mitglieder gehören rund 4600 Vereinen an (Stand: 2009).Deutscher Handballbund: , Stand: 2009. Abgerufen am 1. Februar 2010. Der Dachverband des deutschen Handballs ist der .
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+
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+ und werden zunehmend beliebter und nehmen in Bezug auf Zuschauerzahlen und Medienpräsenz einen höheren Stellenwert ein. Im Basketball ist der Deutsche , der 2007 zum (wertvollster Spieler) in der nordamerikanischen Profiliga gewählt wurde und 2011 als erster Deutscher mit den den NBA-Titel gewann, einer der besten Spieler der Welt., ''Spiegel Online'', Meldung vom 11. Mai 2007. Abgerufen am 1. Februar 2010. Zuvor gelang es in den 1990er-Jahren als Deutscher den Sprung in die NBA. Zu seiner Zeit war Schrempf der beste deutsche Basketballspieler.
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+
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+ der seit 1990 (Biathletin ).]]
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+ Im wurde Deutschlands Herrenmannschaft 2002 und 2006 Weltmeister sowie 1972, 1992 und 2008 Olympiasieger. Die Damen wurden 2004 ebenfalls Olympiasieger.
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+ erlebte in den 1980er- und 1990er-Jahren durch die Erfolge der deutschen Berufssportler , und einen Boom, hat seitdem aber wieder etwas an Popularität verloren.
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+ Beim richtet sich das öffentliche Interesse besonders auf die und die , wo deutsche Fahrer und Konstrukteure Spitzenerfolge erzielen konnten. Der derzeitige ist mit sieben Weltmeistertiteln der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten. ist der amtierende Weltmeister der Rennsaison 2010/11.
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+
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+ Die Beliebtheit des Radsports hängt in starkem Maße von den aktuellen Erfolgen deutscher Fahrer ab. (in den 1960er-Jahren) und gehörten zu den erfolgreichsten Radsportlern ihrer Zeit.
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+ Auch im Boxen kann Deutschland auf Erfolge zurückblicken. Herausragende Sportler waren unter anderem , und .
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1200
+ Zu den ältesten Sportarten zählt das . Der hat etwa 1,5 Millionen Mitglieder. Insgesamt gibt es deutschlandweit etwa sechs Millionen Sportschützen.DSB: . Abgerufen am 1. Februar 2010. Große Erfolge konnten deutsche Sportler auch in weiteren Sportarten wie , , , , , der und im erreichen. Im Tischtennis zählt , im zu den besten Spielern der Welt.
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+
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+ Wintersport hat eine lange Tradition in Deutschland. Im , , , und konnten deutsche Sportler regelmäßig Medaillen bei Welt- und en sowie bei den Olympischen Spielen gewinnen. Populäre Wintersportarten sind das , bei dem und Geschichte schreiben konnten, sowie verschiedene .
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+ == Siehe auch ==
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+ * ,
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+ *
1209
+
1210
+ == Gesprochene Version ==
1211
+
1212
+
1213
+ == Literatur ==
1214
+ * Margarete Graf: ''Schnellkurs Deutschland'', DuMont, Köln 2007, ISBN 978-3-8321-7760-7.
1215
+ * Bernard Nuss: ''Das Faust Syndrom – Ein Versuch über die Mentalität der Deutschen'', Bouvier Verlag, Bonn/Berlin 1993, ISBN 3-416-02372-2.
1216
+ * Axel Schildt, Detlef Siegfried: ''Deutsche Kulturgeschichte: Die Bundesrepublik von 1945 bis zur Gegenwart''. Carl Hanser Verlag, München 2009, ISBN 3-446-23414-4.
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+ == Weblinks ==
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+ *  – Mehrsprachiges Deutschland-Portal
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+ *  – Deutschland von Bürger zu Bürger
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+ *  – Zahlen, Daten, Fakten über Deutschland vom Statistischen Bundesamt
1229
+ *  und  – Überblick über die gesellschaftliche Situation, für Länderkunde (IfL)
1230
+ * – Dossier des CIA über Deutschland
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+ * – aktuelle Informationen über Deutschland
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+ *
1233
+ * – Informationsportal zur politischen Bildung
1234
+ * – Artikelsammlung zur Gesellschaft in Deutschland
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+
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+ == Einzelnachweise ==